Wärmepumpen Vorlauftemperatur richtig einstellen Optimale Vorlauftemperatur der Wärmepumpe: 8 Tipps

Die Vorlauftemperatur ist entscheidend für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe. Doch wie findet man die ideale Vorlauftemperatur? In diesem Artikel zeigen wir, welche Vorlauftemperatur optimal ist und geben Tipps zur richtigen Einstellung.

Die optimale Vorlauftemperatur wirkt sich auch auf die Effizienz einer Wärmepumpe aus

Optimale Vorlauftemperatur Wärmepumpe - Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen sind energieeffiziente Wärmeerzeuger, die umweltfreundlich und kostengünstig sind. Die richtige Vorlauftemperatur ist dabei entscheidend, damit Nutzer den maximalen Nutzen erzielen.

  • Sollwert: Die optimale Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe beträgt rund 30 bis 35 Grad Celsius.
  • Faustregel: Je geringer die Vorlauftemperatur ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
  • Tipps: Eine Reduzierung der Vorlauftemperatur ist durch Maßnahmen wie Dämmung, hydraulischen Abgleich und den Einsatz von Niedertemperatur-Heizkörpern möglich. Die passende Wärmepumpe finden Interessierte kostenlos im folgenden Tool unseres Partners hansetherm.

Die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe erreichen: 8 Tipps

Im Folgenden zeigen wir Ihnen 8 Maßnahmen, mit denen Hausbesitzer die Vorlauftemperatur ihrer Wärmepumpe optimieren und dadurch deren Effizienz steigern können.

MaßnahmeKostenaufwandWann durchführen?Effekt auf Vorlauftemperatur
Vorlauftemperatur senkenGering (keine Kosten)Nach der InstallationHoher Effekt, sofort messbar
Raumtemperaturen anpassenGering (ggf. Smart-Thermostate)Nach der InstallationModerater Effekt
Heizkurve optimierenGering (keine Kosten)Nach der InstallationHoher Effekt, langfristig
Hydraulischer AbgleichMittelWährend der Inbetriebnahme oder nach der InstallationHoher Effekt, gleichmäßige Wärmeverteilung
Heizkörper austauschen (Niedertemperatur)Mittel bis hochBei Sanierung oder HeizungstauschSehr hoher Effekt, besonders bei älteren Gebäuden
Dämmung verbessern (Fassade, Dach, Fenster)HochBei Sanierung oder HeizungstauschSehr hoher Effekt
Pufferspeicher integrierenHochWährend der Installation oder NachrüstungModerater Effekt, stabilere Vorlauftemperatur
Kontrollierte WohnraumlüftungHochBei Planung oder ModernisierungHoher Effekt, weniger Wärmeverluste

1. Heizlastberechnung

Eine genaue Heizlastberechnung stellt sicher, dass die Wärmepumpe exakt auf den Wärmebedarf des Hauses abgestimmt ist. Das führt zu einer optimalen Vorlauftemperatur und Effizienzsteigerung.

Diese Berechnung berücksichtigt Faktoren wie die Größe des Gebäudes, die Dämmung und die Fensterqualität. Mit einer korrekt dimensionierten Wärmepumpe wird vermieden, dass das System überdimensioniert ist. Das könnte eine zu hohe Vorlauftemperatur nach sich ziehen. 

2. Wärmebedarf senken

Je geringer der Wärmebedarf, desto niedriger ist die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe. Durch die Verbesserung der Dämmung an Fassade, Dach und Keller sowie den Austausch alter Fenster wird der Wärmeverlust des Gebäudes verringert. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass das Heizsystem weniger Energie verbraucht. Das steigert nicht nur die Effizienz der Wärmepumpe, sondern reduziert auch die Stromkosten.

3. Raumtemperaturen reduzieren

Hauseigentümer, die die Raumtemperaturen senken, können auch die Vorlauftemperatur niedriger einstellen. Das spart Energie. Die empfohlenen Raumtemperaturen sind normkonform und tragen zur Senkung der Heizkosten bei. Die folgende Tabelle zeigt die vom Umweltbundesamt optimalen Raumtemperaturen für verschiedene Bereiche des Hauses:

RaumEmpfohlene Temperatur
Wohnbereich20 °C
Küche18 °C
Schlafzimmer17 °C

Eine Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad Celsius senkt den Energieverbrauch um bis zu 6 Prozent. Smarte Thermostate bieten zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten. Sie passen die Raumtemperatur an den aktuellen Bedarf an und erhöhen die Effizienz.

4. Heizkörper austauschen

Im Altbau können Hauseigentümer die Effizienz der Wärmepumpe durch den Austausch alter Heizkörper erheblich verbessern. Die einfachste und effizienteste Lösung ist der Einbau von Niedertemperatur-Heizkörpern. Diese Heizkörper sind speziell für den Betrieb mit Wärmepumpen im Altbau ausgelegt, da sie bei niedrigeren Vorlauftemperaturen effizient Wärme abgeben. Die Wärmepumpe muss also weniger Energie aufwenden, damit die gewünschten Raumtemperaturen erreicht werden. Das steigert die Effizienz deutlich.

Hausbesitzer können mit dem 50-Grad-Test prüfen, ob ein Austausch der Heizkörper notwendig ist. Dazu wird die bestehende Heizung auf eine Vorlauftemperatur von 50 Grad Celsius eingestellt. Danach wird überprüft, ob die Heizkörper bei dieser Temperatur ausreichend Wärme abgeben. Wenn das nicht der Fall ist, sollten sie gegen Niedertemperatur-Heizkörper ausgetauscht werden. 

5. Hydraulischer Abgleich

Ein hydraulischer Abgleich stellt die gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus sicher. Dadurch sind die Wärmeverluste geringer, sodass eine niedrigere Vorlauftemperatur ausreicht.

Beim hydraulischen Abgleich wird das Heizsystem so eingestellt, dass jeder Heizkörper genau die benötigte Menge an Heizungswasser bekommt. Ohne diesen Abgleich werden die Heizflächen mit unterschiedlichen Mengen des Heizwassers durchströmt - einige bekommen zu viel und andere zu wenig. Das führt oft dazu, dass die Vorlauftemperatur unnötig erhöht werden muss.

Beim hydraulischen Abgleich überprüft ein Fachmann den Druck und den Wasserfluss in den Heizleitungen. Heizkörper, die zu viel Wasser bekommen, werden durch spezielle Ventile gedrosselt. Heizkörper, die zu wenig Wasser erhalten, bekommen einen höheren Durchfluss. Dies sorgt für eine effiziente Wärmeverteilung im gesamten Haus und spart Energie.

6. Heizkurve optimieren

Die Heizkurve legt fest, wie die Vorlauftemperatur auf die Außentemperatur reagiert. Ist die Kurve zu steil, steigt die Vorlauftemperatur bei sinkenden Außentemperaturen zu stark an. Das erhöht den Energieverbrauch. Eine flachere Heizkurve hält die Vorlauftemperatur geringer und spart Energie.

Je besser ein Haus gedämmt ist, desto flacher kann die Heizkurve eingestellt werden. Auch Fußbodenheizungen oder Niedertemperatur-Heizkörper arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, sodass hier eine flachere Kurve sinnvoll ist. 

Die erste Einstellung der Heizkurve wird während der Inbetriebnahme der Wärmepumpe vom Fachmann vorgenommen. Danach können Hauseigentümer die Kurve selbst schrittweise anpassen, indem sie die Raumtemperaturen über einige Tage beobachten. Eine korrekte Einstellung der Heizkurve sorgt für effizienteres Heizen und spart langfristig Kosten.​

7. Pufferspeicher integrieren

Ein Pufferspeicher speichert überschüssige Wärme, die von der Wärmepumpe erzeugt wird. Diese Wärme gibt es bei Bedarf an das Heizsystem weiter. So muss die Wärmepumpe nicht ständig ein- und ausgeschaltet werden. Das macht ihren Betrieb effizienter und verlängert die Lebensdauer. Der Pufferspeicher gleicht auch Temperaturschwankungen aus. Dadurch bleibt die Vorlauftemperatur konstant und das System arbeitet stabil. Insgesamt erhöht ein Pufferspeicher die Effizienz der gesamten Heizungsanlage und sorgt für gleichmäßige Wärme.

8. Kontrollierte Wohnraumlüftung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung bringt frische Luft ins Haus, ohne dass viel Wärme verloren geht. Beim normalen Lüften geht viel Wärme durch offene Fenster verloren. Das sorgt dafür, dass die Wärmepumpe mehr Energie verbrauchen muss. Eine kontrollierte Lüftung hält die Wärme im Haus. Sie tauscht die Raumluft ohne Wärmeverluste aus. Das liegt an der Wärmerückgewinnung. Die Wärme aus der alten und verbrauchten Luft wird zur Erwärmung der frischen Außenluft genutzt. Dadurch bleibt die Vorlauftemperatur niedrig und die Wärmepumpe verbraucht weniger Strom.

Was ist die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe?

Die optimale Vorlauftemperatur für Wärmepumpen liegt in der Regel zwischen 30 und 35 Grad Celsius. Wärmepumpen können jedoch auch mit Vorlauftemperaturen von bis zu 55 Grad arbeiten, ohne dass die Effizienz stark beeinträchtigt wird. Grundsätzlich gilt: Je geringer die Vorlauftemperatur ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. 

Wie finde ich die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe heraus?

Die Vorlauftemperatur hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Zustand des Gebäudes, dem Heizsystem und den individuellen Wärmebedürfnissen. Allgemeine Richtwerte für unsanierte Altbauten liegen bei etwa 50 bis 55 Grad Celsius. In Neubauten reichen 30 bis 35 Grad Celsius aufgrund des geringeren Wärmebedarfs aus. Der genaue Wert wird in der Regel durch eine Heizlastberechnung ermittelt.

Wie stelle ich die optimale Vorlauftemperatur einer Wärmepumpe ein?

Wie bereits erwähnt, wird die Vorlauftemperatur über die Heizkurve geregelt. Hauseigentümer sollten die Vorlauftemperatur jedoch nur bei Außentemperaturen über 5 Grad Celsius verändern. Änderungen bei niedrigeren Temperaturen können das System stören und die Effizienz der Wärmepumpe verringern. Deshalb ist es ratsam, die Einstellungen vorsichtig und in kleinen Schritten vorzunehmen.

Eine genaue Anpassung der Heizkurve sorgt für den effizienten Betrieb der Wärmepumpe und sinkt den Energieverbrauch. Wer sichergehen will, dass die Vorlauftemperatur optimal eingestellt ist, sollte sich an einen Fachmann wenden.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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