Wärmepumpe mit Flächenheizung Wärmepumpe mit Fußbodenheizung kombinieren: Funktion & Kosten

Wärmepumpen werden häufig in Verbindung mit Fußbodenheizungen eingesetzt. Sie ergänzen sich hervorragend und bieten einen hohen Komfort. Für einen effizienten Betrieb muss man jedoch auf einige Details achten. Eine sorgfältige Planung und die richtige Einstellung sind ausschlaggebend für die Kombination aus Wärmepumpe und Fußbodenheizung. 

Wärmepumpe mit Fußbodenheizung kombinieren: Lohnt sich das?

Wärmepumpe und Fußbodenheizung kombinieren - Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen arbeiten besonders bei geringen Vorlauftemperaturen effizient. Fußbodenheizungen arbeiten genau in diesem Temperaturbereich. 

  • Funktion: Die Wärmepumpe erzeugt Wärmeenergie, die dann via Fußbodenheizung an den Raum übertragen wird.
  • Kosten: 15.000 bis 40.000 Euro für die Wärmepumpe und 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter Fußbodenheizung. 
  • Vorteile: Hohe Effizienz, niedrigere Stromkosten, hoher Komfort, Kühlung im Sommer möglich.

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Ist die Kombination von Wärmepumpe und Fußbodenheizung sinnvoll?

Die Kombination von Wärmepumpe und Fußbodenheizung bietet hohen Komfort bei geringem Stromverbrauch. Denn beide Systeme arbeiten mit geringen Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe erhöht.

Wärmepumpen sind besonders bei geringerem Wärmebedarf und niedrigeren Vorlauftemperaturen effizient. Flächenheizungen wie Wand- und Fußbodenheizungen benötigen aufgrund ihrer großen Abmessungen nur niedrige Vorlauftemperaturen. Sie verteilen die Wärme gleichmäßig über die gesamte Fläche und schaffen mit Strahlungswärme ein angenehmes Raumklima. Fußbodenheizungen sind zudem optisch ansprechend. 

Wie funktioniert eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung?

Wärmepumpen arbeiten mit einem geschlossenen Kältemittelkreislauf. Sie entziehen der Umwelt (Luft, Boden, Grundwasser) Wärmeenergie. Mit Hilfe von Strom wird die Umweltenergie auf die erforderliche Temperatur gebracht und die Wärme an die Fußbodenheizung übertragen. Das warme Heizungswasser fließt durch Rohre und erwärmt die Räume mittels Strahlungswärme. Durch die Wärmeabgabe sinkt die Temperatur des Heizungswassers. Es strömt zurück zur Wärmepumpe und der Zyklus wiederholt sich, solange Wärmebedarf besteht.

Mit Wärmepumpe und Fußbodenheizung im Sommer kühlen

Eine Fußbodenheizung und eine Wärmepumpe bieten sowohl im Winter als auch im Sommer Vorteile. Eine reversible Wärmepumpe kann Räume zusätzlich kühlen, ohne dass eine separate Klimaanlage erforderlich ist. In diesem Fall dreht sich der Kältemittelkreislauf um: Wärme wird nach außen abgegeben, sodass der Innenraum abkühlt. Kaltes Heizungswasser zirkuliert durch die Fußbodenheizung und sorgt für eine gleichmäßige Kühlung des Fußbodens und der Raumluft.

Hinweis: Diese Heizsystemen haben eine begrenzte Kühlleistung und sorgen lediglich für eine moderate Temperatursenkung in einem Raum.

Was kostet eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung?

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegen die Kosten für eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung bei 20.000 bis 55.000 Euro.

  • Der Preis einer Wärmepumpe liegt bei 15.000 bis 40.000 Euro, je nach Wärmepumpentyp. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe ist mit 15.000 bis 25.000 Euro die günstigste.
  • Die Kosten für eine Fußbodenheizung liegen bei 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter, je nach Verlegeart. Günstiger ist die Verlegung im Dünnbettsystem über dem Estrich mit 30 bis 60 Euro pro Quadratmeter. Für die Trockenverlegung zahlt man 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter.

Wer im Altbau eine Fußbodenheizung nachträglich installiert, muss mit weiteren 20 bis 30 Euro pro Quadratmeter für die Entfernung des alten Estrichs rechnen.

Wie stelle ich die Fußbodenheizung und die Wärmepumpe richtig ein?

Für einen effizienten Betrieb müssen sowohl die Wärmepumpe als auch die Fußbodenheizung richtig eingestellt sein. 

Vorlauftemperatur

Die Vorlauftemperatur sollte maximal 50 Grad Celsius betragen. Ideal sind rund 35 Grad Celsius. Und genau diese Vorlauftemperatur braucht eine Fußbodenheizung. Vorteilhaft ist auch, dass die Rücklauftemperatur bei rund 28 Grad liegt. Diese geringe Temperaturspreizung bedeutet, dass die Wärmepumpe das Heizungswasser nur minimal erwärmen muss. Somit verbraucht sie weniger Strom.

Heizkurve

Die Heizkurve steuert die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe in Abhängigkeit von den Außentemperaturen. Sie passt die Vorlauftemperatur an den Wärmebedarf an. So wird sichergestellt, dass die Fußbodenheizung die richtige Temperatur für die Beheizung des Hauses erreicht.

Die bestmögliche Heizkurve hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab:

  • Ältere, schlecht isolierte Gebäude benötigen eine steile Heizkurve damit Sie die gewünschte Raumtemperatur halten,
  • Im Neubau ist der Wärmebedarf niedriger und die Heizkurve flacher. Sie benötigen niedrigere Vorlauftemperaturen und verbrauchen weniger Strom.

Hydraulische Abgleich

Im Rahmen der Inbetriebnahme sollte eine hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Er sorgt für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme im Haus, indem er die Wassermenge und den Druck im Heizungssystem anpasst. Der hydraulische Abgleich ist entscheidend für das ideale Zusammenspiel zwischen Wärmepumpe und Fußbodenheizung.

Diese Einstellung ist besonders für große Flachheizungen wie Fußbodenheizungen besonders wichtig. Ohne gleichmäßigen Druck kann die Wasserverteilung unzureichend sein, insbesondere in größeren oder weit entfernten Räumen. Das führt zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung. 

Raumthermostate

Raumthermostate ermöglichen eine präzise Temperaturregelung. Sie ermöglichen eine individuelle Einstellung der Temperatur in jedem Raum, was den Komfort verbessert und Energie spart.

Hinweis: Fußbodenheizungen regulieren ihre Temperatur automatisch. Wird der Raum durch Sonneneinstrahlung wärmer, gibt die Heizung weniger Wärme ab. Zudem sind Fußbodenheizung träge und reagieren nur langsam auf Temperaturänderungen am Thermostat. 

Was sollte ich bei der Auswahl einer Fußbodenheizung beachten?

Bei der Wahl einer Fußbodenheizung sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen, damit das System effizient und effektiv arbeitet.

Verlegung

Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Verlegung von Fußbodenheizungen:

  • Nassverlegung: Diese Methode eignet sich für Neubauten oder komplette Renovierungen in bestehenden Gebäuden. Zunächst wird eine Dämmschicht auf den Rohboden aufgebracht. Anschließend werden wasserführende Heizungsrohre auf die Dämmschicht verlegt. Als nächstes wird der Estrich auf die Rohre aufgebracht. Nachdem der Estrich getrocknet ist, kann der endgültige Bodenbelag verlegt werden.
  • Trockenverlegung: Fußbodenheizungen in bestehenden und alten Gebäuden erfordern oft ein Trockensystem. Dabei werden die wasserführenden Rohre auf eine Dämmschicht verlegt. Für eine bessere Wärmeverteilung können Wärmeleitplatten hinzugefügt werden. Die Rohre werden dann mit Fliesen aus Materialien wie Gips, Holz oder Naturstein abgedeckt. Schließlich wird der gewünschte Bodenbelag verlegt.
  • Fräse-System: Diese Methode wird häufig bei der Renovierung von Altbauten angewendet, ohne den Fußboden zu erhöhen. Die Estrichoberfläche wird gereinigt und mit einer speziellen Maschine werden Rillen in den Estrich gefräst. In die Rillen werden dann wasserführende Rohre verlegt. Anschließend kann der Bodenbelag aufgebracht werden.

Bodenbelag

Alle Arten von Bodenbelägen können auf eine Fußbodenheizung verlegt werden. Dazu gehören Holz, Laminat, Parkett, Linoleum, Vinyl und Teppich. Es gibt keine Einschränkungen bei der Wahl der Bodenbeläge oder der Verlegeart. Es ist jedoch wichtig, die besonderen Eigenschaften der einzelnen Bodenbeläge und die unterschiedliche Wärmekapazität der verschiedenen Räume zu berücksichtigen.

  • Parkett ist ein klassischer Bodenbelag, der für seine Haltbarkeit und Schalldämmung bekannt ist. Er ist für Warmwasser-Fußbodenheizungen geeignet, nicht aber für elektrische. Um Schäden zu vermeiden, sollte die Temperatur auf der Holzoberfläche 25 Grad Celsius nicht überschreiten, und die Heizung sollte nicht ständig nachgeregelt werden.
  • Korkböden sind aufgrund der Millionen von luftgefüllten Zellen in einer Korkdiele fußwarm. In Verbindung mit einer Fußbodenheizung wird diese Wärme noch verstärkt. Korkböden halten die Wärme wie Parkettböden aufgrund ihres hohen Wärmewiderstands lange Zeit. Korkböden sind nur für Warmwasser-Fußbodenheizungen geeignet, da elektrische Fußbodenheizungen zu hohe Temperaturen erreichen. Um Risse zu vermeiden, sollten Sie sich vor dem Kauf vergewissern, dass sich der Korkfußboden an Temperaturschwankungen anpassen kann.
  • Laminatböden sind eine beliebte Wahl für alle, die einen anspruchsvollen Look zu geringeren Kosten als bei Echtholzböden suchen. Es kann auf Fußbodenheizungen verlegt werden, wenn es vom Hersteller zugelassen ist, aber es leitet Wärme nicht so gut wie Parkett. Um Schäden wie Risse und Verwerfungen zu vermeiden, sollte der Boden 26 Grad Celsius nicht überschreiten und nicht dicker als neun Millimeter sein.

Raumaufteilung

Berücksichtigen Sie die Aufteilung der Räume und die Art ihrer Nutzung. Eine Fußbodenheizung ist am effektivsten in offenen Räumen oder Räumen mit großen Flächen. In kleineren, geschlossenen Räumen ist sie möglicherweise nicht so effizient.

Welcher Verlegeabstand bei Fußbodenheizung mit Wärmepumpe?

Der Abstand zwischen den Rohren im Boden beeinflusst die Heizleistung. Enger verlegte Rohre geben mehr Wärme an den Raum ab. Bei Fußbodenheizungen mit Wärmepumpen kann der Abstand wegen der niedrigen Vorlauftemperaturen geringer sein. 

Muss ich eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung betreiben?

Wärmepumpen arbeiten mit Fußbodenheizungen besonders effizient. Dennoch ist ein effizienter Betrieb mit Wärmepumpe und Heizkörpern ebenso möglich. Beide Systeme haben ihre Vorteile.

Hier sind die wichtigsten Vorteile einer Wärmepumpe mit Fußbodenheizung:

  • Die Fußbodenheizung sorgt für eine effiziente und gleichmäßige Wärmeverteilung, was die Betriebskosten senkt.
  • Die Fußbodenheizung reduziert die Luftbewegung, was für eine geringere Aufwirbelung von Allergenen und Staubpartikeln sorgt. Das führt zu einer verbesserten Raumluftqualität.
  • Der verdeckte Einbau ermöglicht kreative Gestaltungsmöglichkeiten bei der Einrichtung.

Aber auch die Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung hat ihre Vorteile:

  • Die Installation von Wärmepumpen ist kostengünstig. In den meisten Fällen sind die vorhandenen Heizkörper für die Nachrüstung einer Wärmepumpe in einem Gebäude geeignet, und ein Austausch ist für eine optimale Effizienz in der Regel nicht erforderlich.
  • Niedertemperatur-Heizkörper haben eine Vorlauftemperatur von etwa 40 Grad und sind damit ideal für den Einsatz mit Wärmepumpen. Sie werden auch als Wärmepumpenheizkörper bezeichnet und sind ebenso effizient wie eine Fußbodenheizung. Plattenheizkörper, die mit höheren Vorlauftemperaturen arbeiten, können bei entsprechender Dimensionierung auch mit Wärmepumpen verwendet werden.
  • Der Austausch von Heizkörpern ist wesentlich preiswerter als die Nachrüstung einer Fußbodenheizung.

Im Folgenden stellen wir einen Vergleich zwischen Heizkörpern und Fußbodenheizung auf.

Eigenschaften

Heizkörper

 

Fußbodenheizung

AnwendungAltbauNeubau
ReaktionszeitErwärmen schnell und erlauben TemperaturanpassungenTräges System mit langer Anlaufzeit bei Temperaturveränderungen
Vorlauftemperatur40 bis 50 °C30 bis 35 °C
KostenIm Neubau ähnlich wie Fußbodenheizung. In Altbauten sind Heizkörper jedoch billiger.Im Neubau ähnlich wie Heizkörper. Die Nachrüstung in Altbauten ist teurer.
OptikSichtbar und nehmen im Raum platz einNicht sichtbar
Raumklimatrockenes Raumklima besser Raumluftqualität

Die Nachrüstung von Fußbodenheizungen in Altbauten kann kostspielig sein und sollte gut durchdacht werden. Der Aufwand ist nicht immer gerechtfertigt, da vorhandene Heizkörper gut mit einer Wärmepumpe funktionieren können. Bei den meisten Renovierungsprojekten reicht es aus, einzelne Heizkörper auszutauschen.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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