WahlSwiper-Skill als Alternative zur App
WahlSwiper startete erst vor wenigen Wochen als Non-Profit-App des Berliner Start-ups Movact. Als Wahl-O-Mat der neuen Generation hilft die App politisch unentschlossenen Menschen dabei, sich für den richtigen Kandidaten bei der Bundestagswahl 2017 zu entscheiden. Dazu setzt WahlSwiper auf das einfache Wisch-Prinzip, das auch von Dating-Apps wie Tinder bekannt ist. Die App schlägt politische Aussagen vor, die mit einem Wisch nach rechts oder links bejaht oder verneint werden können. Am Ende steht das Top-Match fest, also die Partei, welche die eigenen politischen Meinungen am besten vertritt. Nun gibt es ein entsprechenden Wahl-O-Mat-Pendant für Amazons Sprachassistentin Alexa. Der Alexa-Skill WahlSwiper kann über den smarten Lautsprecher Echo oder andere Alexa-fähige Geräte aktiviert werden und verhilft auf ganz ähnliche Weise zur Wahlentscheidung wie die WahlSwiper-App.
Der WahlSwiper-Skill im Praxistest
Die Aktivierung des Skills stellte in unserem Test leider ein Hindernis da. „Alexa, starte WahlSwiper“ führte nicht zur Installation des Skills. Über die Alexa-App hat die Aktivierung dann aber sofort funktioniert.
Um die Befragung zu beginnen muss der folgende Satz im genauen Wortlaut formuliert werden: „Alexa, frage WahlSwiper, wen ich bei der Bundestagswahl wählen soll“. Danach funktioniert der WahlSwiper-Skill mit freundlicher Alexa-Moderation spielend leicht, braucht aber (verständlicherweise) seine Zeit. 30 Fragen zur politischen Einstellung müssen mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden. Nach jeder Frage wiederholt Alexa die Antwort, sodass sichergestellt ist, dass das „Wahlergebnis“ nicht aus akustischen Gründen verfälscht wird. Wer mehr Informationen zum Thema einer Frage braucht, bevor eine Entscheidung getroffen werden kann, bittet um die entsprechenden Hintergründe: „Erzähle mir mehr!“ Alexa bringt dann in etwa einer Minute auf den Punkt, wie es um die politische Debatte steht.
In unserem Test haben uns diese Nachfragen sehr geholfen, das Thema noch mal von allen Seiten zu betrachten und eine sichere Entscheidung zu treffen. Hier hat sich WahlSwiper wirklich Mühe gegeben. Im Test haben wir etwa drei bis vier Nachfragen gestellt und sind dadurch auf eine Dauer von etwa 15 Minuten gekommen. Es lohnt sich aber - gerade wenn man politische Diskussionen nicht regelmäßig verfolgt - sich mehr Zeit für die Wahlentscheidung zu nehmen und Alexas Erläuterungen vollständig anzuhören.
WahlSwiper im Vergleich zum offiziellen Wahl-O-Mat
Durch die klare Entscheidung für ein Ja oder Nein gibt es beim WahlSwiper keine Neutralität. Der Befragte muss also Stellung zu jedem Thema beziehen und kann keine Fragen überspringen – dadurch unterscheidet sich der WahlSwiper vom Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politsche Bildung. Umso besser, dass der Alexa-Skill auf Anfrage weitere Infos zu den Themen ausspielt und so die radikale Beantwortung erleichtert. Der WahlSwiper-Skill sorgt also dafür, dass man sich auch mit weniger persönlichen Themen beschäftigt und keine Frage mit „neutral“ beantworten kann. Das setzt aber auch voraus, dass man sich tatsächlich näher mit den Themen beschäftigt, da das Ergebnis ansonsten leicht verfälscht wird.
Die Grundthemen unterscheiden sich beim WahlSwiper und dem offiziellen Wahl-O-Mat nur gering. Beide legen unter anderem einen Fokus auf Rentenpolitik, Wehrpflicht, Cannabis-Erlaubnis und Vermögensbesteuerung.
Der Vorteil des WahlSwiper-Skills ist die Möglichkeit, sich direkt über die Themen zu informieren. Ein Nachteil im Vergleich zum Wahl-O-Mat ist die Tatsache, dass keine Gewichtung vorgenommen werden kann. Es werden also alle Aussagen als gleich wichtig gewertet, wodurch das Ergebnis etwas ungenauer sein kann.
Fazit zum Praxistest des WahlSwiper-Skills
Wer eine unterhaltsame und lehrreiche Zeit haben willkann sich gut und gerne eine halbe Stunde mit Alexa zusammensetzen und über Politik sprechen. Der WahlSwiper ist auf jeden Fall eine informative Ergänzung zum Wahl-O-Mat der Bundeszentrale.
Wieso gibt es den kostenlosen WahlSwiper?
„Der WahlSwiper soll mit den modernsten Mitteln eine Orientierung über die Positionen der Parteien zur Bundestagwahl liefern“, erklärt Max Mitschke, Geschäftsführer von Movact und Mit-Entwickler des WahlSwiper. „Deswegen haben wir nach unseren Apps für iPhone, iPad, Android-Smartphone und -Tablet auch diesen Alexa-Skill veröffentlicht.“
Die Berliner Gründer von Movact wollen mit ihrer App vor allem das junge Wahlpublikum ansprechen. „Wir möchten damit die politische Entscheidungsfindung so einfach wie möglich machen und vielleicht auch Leute begeistern, die bislang noch keinen Zugang zu Politik finden konnten“, sagt Mit-Entwickler Matthias Bannert, der auch das Start-up Boost.me initiierte. Bannert war zuvor als Chefredakteur der News-App „Upday“ tätig. „Unserem Prinzip mit einem klaren Ja oder Nein als Antwort sind wir auch bei Alexa treu geblieben.“
Alternativen zum WahlSwiper
Die Grund-Idee einer Wahl-App ist natürlich nicht neu. Zahlreiche Angebote finden sich in den App-Stores. Fast schon klassisch ist dagegen der Online-Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, der für viele Deutsche immer noch die erste Anlaufstelle zum Thema Wahlentscheidung ist. Der WahlSwiper stößt aber trotzdem auf reges Interesse – die Downloadzahlen bewegen sich in Richtung einer halben Million. Wir sind gespannt, ob auch der Alexa-Skill auf so viel Vertrauen trifft.
Die WahlSwiper-App ist für Android und iOS erhältlich.
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