Update 04/2022: Am 31.12.2022 werden Produktion, Verkauf, sowie der Produktsupport und der Betrieb der PACE Car-Services durch den Hersteller auslaufen.
PACE-Test: Auto unkompliziert zum Smart Car upgraden
PACE Telematics hat mit dem Connected Car-Adapter PACE ein Paket entwickelt, das per Miniadapter über die OBD2-Schnittstelle neuerer Fahrzeuge das reguläre Auto zum Smart Car macht. Per Bluetooth, GPS und Mobildatennetz des Smartphones beziehungsweise WLAN lassen sich in Verbindung mit der Pace App dann Fahrzeugdaten auslesen und nützliche Zusatzfunktionen einsetzen. Wir haben PACE Link über eine Woche mit einem zwei Jahre alten VW Tiguan samt Android-App PACE Car auf einem Lenovo Moto G5 plus getestet.
Im Test wurde untersucht, wie einfach die Installation des PACE-Adapters abläuft, welchen Nutzen Funktionen wie das elektronische Fahrtenbuch, der Spritspartrainer, der Performance-Monitor, der Tankstellenfinder, Find-My-Car oder das Benzinkosten-Tracking im Alltag bringen und welchen Eindruck das System im Einsatz macht. Der automatische Notruf wurde nicht getestet, da wir keinen Unfall simulieren oder ohne Grund Rettungskräfte mobilisieren wollten. Auch ergaben sich während der Testperiode keine Fehlermeldungen, sodass diese Verwaltungfunktion der PACE App ebenfalls ungetestet blieb.
Weitere Informationen zum PACE Link One gibt es auf der PACE Homepage.
Installation des PACE-Adapters und der PACE-App: Einfach
Der erste Eindruck des PACE-Pakets ist gut: die Verpackung wirkt hochwertig. Das Produkt selbst scheint gut verarbeitet, die Installation ist so einfach wie vom Hersteller versprochen: PACE-Adapter in die OBD2-Schnittstelle stecken, App installieren und Smartphone per Bluetooth mit dem Adapter verbinden. Die Installation hat im Test unter 10 Minuten gedauert - die größte Herausforderung dabei war das Öffnen der Verpackung ohne Hilfsmittel. Durch seinen kompakten Aufbau ist der PACE-Adapter unauffällig und stört überhaupt nicht im täglichen Gebrauch.
Diese Funktionen liefen mit PACE im Test gut
Die neun PACE-Funktionen werden über die PACE Car-App verwaltet und haben uns teilweise begeistert, teilweise im Test nicht überzeugt. Der Tankstellenfinder funktioniert einwandfrei, die Funktion ist allerdings nicht gleich zu finden: Im Fahrmodus (bei eingeschalteter Zündung) länger auf den unteren Teil der Anzeige drücken und Tankstellenfinder auswählen. Auch der Spritspartrainer lief im Test sehr gut und unterstützt beim nachhaltigen Fahren. Selbst kleine Nachlässigkeiten werden angemahnt und sorgen so für ökologisches Verhalten hinter dem Steuer. Die Find-My-Car-Funktion konnten wir gut nutzen.
Der Traffic Monitor funktionierte ebenfalls, zeigte allerdings „nur“ eine Karte mit Straßen an, die bei schlechter Verkehrslage gelb oder rot markiert waren. Eine Navigationsfunktion mit häufig genutzten Zielen und hinterlegten Adressen sowie Alternativstrecken im Staufall wie bei einem Navigationssystem wäre hier von größerem Nutzen. Die Fahrtenbuchfunktion ist an sich ein Feature, das PACE von anderen Adaptern zur Fahrzeugdiagnose abhebt und sich besonders für Firmenautos nützlich erweist, die auch privat eingesetzt werden. Im Test ergaben sich allerdings GPS-bedingte Probleme.
Diese PACE-Funktionen sind noch verbesserungswürdig
Die Kommunikation zwischen Smartphone und OBD2-Stecker klappte eigentlich immer. Allerdings scheint die Kommunikation zwischen dem Adapter und dem PACE-Server nicht ordnungsgemäß zu laufen: Es fehlten bei der Aufzeichnung komplette Tage. Auch wurde die erste Fahrt aufgrund eines Updates gar nicht getrackt. Beim zweiten Update haben wir sechs Minuten abgewartet, bis die Software aktualisiert war und sind dann erst losgefahren.
Die aktuell von PACE ausgelesenen Fahrzeugwerte waren in unserem Fall wohl nur Schätzwerte, keine realen Daten. Für das Testfahrzeug konnte PACE anscheinend nicht die benötigten Werte auslesen, sodass diese geschätzt wurden. Die Analyse ergab einen utopischen Verbrauch von 2,04 Litern Diesel auf 100 km - die Realität sieht mit 5,45 Litern anders aus.
Auf die Fahrtenbuch-Funktion waren wir besonders gespannt, leider entstanden im Test immer wieder erhebliche Lücken von mehreren Kilometern, wie im folgenden Beispiel dargestellt. Die Standorterkennung der Software muss derart ungenau sein, dass zwischen Stopp und Neustart mehr als 5 km ohne Aufzeichnung liegen. Das System bemerkte nicht, dass die Adressen unterschiedlich waren, der Gesamt-Kilometerstand aber gleich blieb. Die Fahrten lassen sich in solchen Fällen manuell korrigieren – das sollte allerdings nicht Zweck eines elektronischen Fahrtenbuchs sein.
Fazit zum Test von PACE Link und der PACE App
Der Praxistest mit PACE ergab, dass der Adapter in einigen Funktionen begeistert und sich verlässlich einsetzen lässt – andere Funktionen sollten noch geschärft werden. Durchaus möglich ist, dass die im Test aufgezeigten Problemstellen auf das Testfahrzeug, Smartphone-Modell oder schlechte Mobilfunkanbindung zurückzuführen sind. Für das elektronische Fahrtenbuch und das Auslesen der Fahrzeugdaten arbeitet die Software derzeit noch zu unzuverlässig und ungenau – das ließe sich aber unter Umständen durch ein Update schnell beheben.
Uns fehlte im Alltag mit PACE eine Art Routenplaner, der Fahrten zu den hinterlegten Adressen staufrei navigieren kann. Auch eine Sprachbedienung würde den Einsatz von PACE im Auto deutlich vereinfachen, da die manuelle Bedienung während der Fahrt durchaus eine Ablenkung darstellt.
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