Exklusiv-Interview mit Amazon: 10 Fragen zum Alexa Datenschutz Datenschutz und Alexa? Exklusive Einblicke von Amazon!

Ist Amazon ein Puppenspieler, der uns durch Echogeräte und den Sprachassistenten Alexa ausspioniert, um den gläsernen Konsumenten zu schaffen? Oder müssen wir einfach zugeben, dass in einer zunehmend digitalen Welt bestimmte Dienste nur funktionieren, wenn die Nutzer genügend Daten zur Verfügung stellen? In einem Exklusiv-Interview mit Karthik Mitta, Direktor Alexa Privacy & Trust und damit bei Amazon weltweit für den Datenschutz von Alexa verantwortlich, sind wir diesen Fragen auf den Grund gegangen.

Amazon Sprachassistentin Alexa und Datenschutz? Was passiert wirklich mit den Informationen, die Alexa hört

Was macht eigentlich ein Direktor Alexa Privacy bei Amazon?

David Wulf: Hallo, Herr Mitta. Um Sie und Ihre Position etwas besser kennen zu lernen: Was ist Ihre Aufgabe als "Director Alexa Privacy" bei Amazon und was tun Sie in dieser Position?

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Karthik Mitta: Zusammen mit meinem Team arbeiten wir kontinuierlich daran, das Vertrauen der Kunden in Alexa aufzubauen und zu erhöhen. Deshalb ist es uns ein besonderes Anliegen, wie wir Alexa vertrauenswürdig machen können. Einerseits stellen wir sicher, dass der Schutz von Daten dauerhaft berücksichtigt wird, denn er ist Grundlage und Kernstück der Art und Weise, wie wir Funktionen und Dienste von Alexa entwickeln. Wir führen kontinuierlich Datenschutzaudits durch und stellen sicher, dass Kundeninformationen sicher gespeichert und in Übereinstimmung mit geltenden Datenschutzgesetzen verwendet werden.

Auf der anderen Seite stellen wir auch sicher, dass die Kunden Alexa vertrauen. Das tun wir, indem wir Alexa-Nutzern die Kontrolle darüber geben, wie ihre Daten verwendet werden und indem wir ihnen ermöglichen, diese Einstellungen über die Alexa-Sprachsteuerung vorzunehmen.

Was hat Amazon aus den Datenschutzdiskussionen des letzten Jahres gelernt?

David Wulf: Letztes Jahr wurde festgestellt, dass die großen Technologieunternehmen, darunter Amazon, Sprachbefehle auswerten, während sie Zugang zu persönlichen Daten haben. Welche Reaktionen haben Sie erhalten und welchen Einfluss hatte dies auf die Entwicklung von Alexa?

Karthik Mitta: Die Privatsphäre unserer Kunden hat bei Amazon höchste Priorität. Wir haben festgestellt, dass unsere Kunden mehr Informationen und Transparenz bezüglich der Verwendung ihrer persönlichen Daten wünschen. Im Nachhinein hätten wir unseren Kunden klarer sagen können, dass es für die Verbesserung unserer Algorithmen wichtig und auch unumgänglich ist, dass wir ihre Ergebnisse mit echten Daten verifizieren. Wir haben reagiert und auf vielen Kanälen, z.B. auf der Amazon-Website oder in der Alexa-App, darüber informiert, wie künstliche Intelligenz funktioniert.

David Wulf: Wir Deutsche gehören zu den Menschen, denen die Privatsphäre am meisten am Herzen liegt, auch aufgrund unserer Geschichte. Werden neue Datenschutzkonzepte speziell für Deutschland entwickelt oder erprobt?

Karthik Mitta: Tatsächlich haben die deutschen Kunden einen hohen Standard, wenn es um den Datenschutz geht. Wir hören ständig auf Kundenfeedback aus der ganzen Welt und bauen auf diesem Feedback die richtigen Datenschutzeinstellungen und -präferenzen auf.

Was sind die neuesten Datenschutzfunktionen bei Alexa?

David Wulf: Was sind die wichtigsten Funktionen, die heute als Antwort auf die Datenschutzbedenken der Alexa-Nutzer zur Verfügung stehen?

Karthik Mitta: Neben der Bereitstellung größerer Transparenz durch den Alexa Privacy Hub haben wir unseren Kunden auch mehr Kontrollmöglichkeiten über ihre Daten zur Verfügung gestellt. Heute können die Nutzer entscheiden, wie lange Alexa Sprachaufzeichnungen speichern darf, Sie können sie sofort oder auf einer Basis von drei bis 18 Monaten löschen.

Viele der Datenschutzeinstellungen können auch per Sprache gesteuert werden, so dass die Handhabung für unsere Kunden so nativ wie möglich ist. Darüber hinaus haben die Benutzer die Möglichkeit, Alexa zu fragen, warum sie gerade etwas getan hat. Auch dies trägt dazu bei, dass die Benutzer Alexa mehr vertrauen.

David Wulf: Eine Möglichkeit in den Privatsphäre-Einstellungen für Benutzer ist es, ihre Sprachaufnahmen sofort löschen zu lassen. Was sind die Konsequenzen dieser Einstellung, da die Sprachinformationen des Kunden auch von Alexas Spracherkennungs-Algorithmus verwendet werden, um das Verständnis von Alexa für den Nutzer zu verbessern?

Karthik Mitta: Es gibt einige personalisierte Funktionen, die nur funktionieren können, wenn Alexa Kundendaten speichern darf, wie zum Beispiel Sprachprofile. Diese erlauben es Alexa zum Beispiel, Musikvorlieben einer bestimmten Person zuzuordnen. Je nachdem, wer Alexa auffordert, Musik abzuspielen, hört die Person ihre persönliche Lieblingsmusik. Alexa funktioniert jedoch weiterhin und führt grundlegende Funktionen aus, wenn Kunden sich dafür entscheiden, ihre Sprachdaten nicht zu speichern.

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Rechte- und Privatsphäre-Einstellungen - Wie können Benutzer sie finden?

David Wulf: Warum werden die Privatsphäre-Einstellungen nicht stärker in den Vordergrund gerückt, z.B. direkt in den Alexa App-Setup-Prozess integriert oder als Push-Benachrichtigung während der Benutzung?

Karthik Mitta: Wir glauben, dass gute Produkte für jeden Kunden direkt funktionieren sollten, ohne dass er sich vor der Nutzung um eine Reihe von Einstellungen kümmern muss. Das Vertrauen der Nutzer spielt eine wichtige Rolle, denn es liegt in unserer Verantwortung, jederzeit sicherzustellen, dass die Daten unserer Kunden geschützt und nur zu ihrem Nutzen verarbeitet werden. Wir informieren unsere Anwender transparent und geben ihnen die Möglichkeit, bei der Nutzung von Alexa selbst zu entscheiden, in welchem Umfang ihre Daten z.B. für personalisierte Funktionen verwendet werden dürfen.

David Wulf: In vielen Haushalten ist ein Amazon-Konto mit Alexa verknüpft, aber mehrere Haushaltsmitglieder kommunizieren mit ihr. Die Nutzer haben nicht die Möglichkeit, bestimmte Nutzerrechte, wie z.B. Einkaufen, für bestimmte Nutzer zu vergeben. Welches sind die Konzepte von Amazon in dieser Hinsicht?

Karthik Mitta: Sprachprofile gehen bereits in die Richtung, dass Alexa bestimmte Funktionen personalisiert ausführt. Zum Beispiel können Kunden einen individuellen Sprachcode definieren, um Käufe zu bestätigen und sicherzustellen, dass nichts Unerwünschtes bestellt wird. Insofern ist dies sicherlich der erste Schritt. Da Alexa schon immer als Assistent für eine Gemeinschaft von Menschen konzipiert wurde, werden wir hier in Zukunft sicherlich Entwicklungen hin zu mehr Möglichkeiten für die Konfiguration individueller Benutzerrechte sehen.

Alexa hört zufällig zu - was bedeutet das für den Datenschutz?

David Wulf: Das haben viele Alexa-Nutzer erlebt: Alexa wacht versehentlich auf, auch wenn der Nutzer das Aktivierungswort nicht gesprochen hat. Dies beunruhigt einige Kunden über ihre Privatsphäre, weil Alexa Gespräche aufzeichnen könnte, die sie nicht aufzeichnen darf. Wie sollten Anwender am besten auf eine solche Situation reagieren?

Karthik Mitta: Ein sehr großes Team bei Amazon arbeitet kontinuierlich an der Erkennung des Aktivierungswortes von Alexa, und wir haben dort in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Es ist klar, dass die Nutzer wollen, dass Alexa schnell reagiert, wenn sie sie ansprechen, und wir wollen Situationen vermeiden, in denen Alexa versehentlich ausgelöst wird. Das Aktivierungswort wird direkt auf den Echo-Geräten erkannt, gefolgt von einer zusätzlichen Verifizierung in der Cloud. Sollte es zu einer unbeabsichtigten Aktivierung kommen, können die Anwender Alexa jederzeit fragen, was sie gehört hat. Dies ermöglicht ein besseres Verständnis der Funktionsweise von Alexa. Im Zweifelsfall können versehentlich übertragene Daten immer direkt per Sprachbefehl gelöscht werden (z.B. "Alexa, lösche, was ich gerade gesagt habe").

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Welches sind die Trends im Datenschutz für und Vertrauen in KI-Systeme?

David Wulf: Zusätzlich zu den neuen Software-Features bietet die neue Echo-Produktreihe eine Hardware-Funktion, um den Datenschutz der Kunden zu gewährleisten: Der neue KI-Chip Alexa AZ1 ermöglicht es diesen neuesten Produkten, einige wenige Sprachbefehle direkt auf dem Gerät zu verarbeiten und darauf zu reagieren - eine Internetverbindung zu einem Server ist nicht mehr erforderlich. Was bedeutet diese Entwicklung für den Datenschutz? Ist es möglich und beabsichtigt, dass die meisten Daten in Zukunft nicht "das Haus verlassen"?

Karthik Mitta: Die gesamte Tech-Industrie arbeitet bereits an Möglichkeiten, um Algorithmen, die heute auf großen Servern laufen, auch auf kleinen Geräten ausführen zu können. Insbesondere im Hinblick auf die Latenzzeit von Interaktionen mit Alexa können wir auf Verbesserungen durch diese Technologie hoffen. So wird zum Beispiel die Bewegungserkennung des neuen Echo Show 10 sowie die vollständige Erkennung des Aktivierungswortes lokal auf den neuen Echo-Geräten erfolgen. Letztlich ist es für uns aber wichtig, dass die Kunden darauf vertrauen, dass wir ihre Daten sicher handhaben und dort verarbeiten, wo es sicher und technologisch möglich ist.

David Wulf: Sind Datenschutz und Datensicherheit Ihrer Meinung nach die einzigen Aspekte, wenn es darum geht, Vertrauen für Sprachassistenten wie Alexa aufzubauen?

Karthik Mitta: Datenschutz und Datensicherheit sind grundlegend, wenn es um das Vertrauen der Nutzer in Sprachassistenten geht. Natürlich gibt es noch andere Punkte, etwa den Funktionsumfang oder die intuitive Kommunikation mit einem Sprachassistenten. Aber darüber hinaus sehe ich, wie in jeder menschlichen Beziehung, Zuverlässigkeit als den wahrscheinlich wichtigsten Punkt für das Vertrauen in Sprachassistenten. Schließlich vertrauen wir Menschen uns auch gegenseitig, wenn wir uns darauf verlassen können, dass wir die richtige Unterstützung bekommen, egal welcher Art und wann wir sie brauchen.

David Wulf: Wir danken für das Gespräch.

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homeandsmart Redaktion David Wulf

David Wulf ist Unternehmer, SEO-Berater und Coach. Er arbeitet unter anderem als Geschäftsführer und SEO-Verantwortlicher bei homeandsmart GmbH in Karlsruhe, Deutschland.

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