Bald Sprachsteuerung mit Google Assistant Android Auto: Funktionen, Einrichtung, kompatible Apps

MirrorLink war gestern, heute koppeln Android-Nutzer ihr Smartphone über Android Auto mit kompatiblen Fahrzeugmodellen und haben schon ein Connected Car. Anwendungen wie Whatsapp, Spotify, Google Maps und Audible lassen sich mit der Software-eigenen Sprachsteuerung bereits in Deutschland im Auto nutzen, demnächst soll auch die Google Assistant-Integration aus den USA übernommen werden. Wir erklären, wie sich Android Auto installieren und nutzen lässt.

Android Auto ist mit dem Entertainment-System vieler Autos koppelbar

Mit Android Auto das Android-Smartphone im Auto nutzen

Android Auto bringt das Android Smartphone ins Auto: Die Software ermöglicht es Android-Nutzern, das Smartphone mit dem Auto zu koppeln, sodass der Inhalt auf dem Display des Infotainment-Systems erscheint. Dadurch ist der Zugriff auf zahlreiche Apps gegeben, die eigens für eine sichere Nutzung im Auto optimiert wurden und auch während der Fahrt nutzbar sind. Dazu zählen vor allem Kommunikations- oder Navigations-Apps wie Whatsapp und Google Maps. Vergleichbare Systeme sind Mirror Link oder Apple Car Play, letzteres ist für iPhones die einzige Option.

Mit Google Assistant im Auto das Smart Home steuern

Seit Januar wurde Android Auto zumindest in den USA mit Google Assistant ausgestattet. In Europa wird die Sprachsteuerung von Google vermutlich auch Mitte 2018 integriert. Eine einfache Sprachsteuerung hatte die Android Auto-Software selbstverständlich auch vorher schon, jedoch ist sie mit Google Assistant deutlich smarter geworden und lässt eine bessere Anpassung auf den Nutzer zu. Auch eine Smart Home-Steuerung vom Auto ist damit denkbar, für diejenigen, die Google Home in ihrem Zuhause als Zentrale nutzen.

Besonders die Google Maps-App für Android Auto wartet mit vielen bequemen Funktionen auf

Voraussetzungen und Einrichtung Android Auto

Um Android Auto nutzen zu können, sind ein paar Voraussetzungen zu erfüllen. Die über 400 kompatiblen Fahrzeugmodelle lassen sich auf der Webseite nach Hersteller oder Modellbezeichnung herausfiltern. Von Audi bis Volvo sind die meisten Fahrzeugmodelle abgedeckt. Beschränkt ist man eher bei der Wahl des Smartphones: Die mit Android Auto kompatiblen Geräte lassen sich hier einsehen. Nutzbar sind nur Modelle von Samsung, LG, HTC und natürlich Google. Die Android-Version darf dabei nicht älter als 5.0 Lollipop sein. Damit sind etwa über 80 Prozent des Android-Marktes abgedeckt.

Sind alle Voraussetzungen erfüllt, ist die Einrichtung von Android Auto auch schnell erledigt:

  1. Die Android Auto-App auf dem Smartphone installieren. Benötigt wird derzeit außerdem noch ein USB-Kabel, welches ins Handy und in einen USB-Port des Autos gesteckt wird. Hier muss man notfalls einen Blick in die Anleitung werfen, da es je nach Modell ein bestimmter USB-Port sein kann. Solche Sorgen muss man sich jedoch bald nicht mehr machen, glaubt man der Ankündigung auf der letzten CES. Dort wurde das lang ersehnte Android Wireless vorgestellt, welches eine Verbindung zwischen Handy und Auto auch per WLAN hergestellt kann. Diese galt bisher immer als zu instabil, um implementiert zu werden. Weitere Details dazu sind jedoch bisher nicht bekannt.
  2. Nach dem Einstecken des Kabels erkennt das Auto entweder automatisch den Input oder man muss zunächst Android Auto im Menü des Infotainmentsystems aktivieren.
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Apps und Funktionen von Android Auto

Nach dem Koppeln des Smartphones mit dem Auto stehen dem Nutzer alle installierten Apps zur Verfügung, die für Android Auto geprüft und zertifiziert wurden. Welche Apps kompatibel mit Android Auto sind, lässt sich im Google Play Store nachlesen. Nachfolgend findet ihr die wichtigsten Apps und Informationen für Android Auto.

Navigation:
Während der üblichen Routenplanung lassen sich mit Google Maps auf der Strecke auch Zwischenstopps zum Tanken einplanen oder der Besuch eines bestimmten Geschäftes. Das Anzeigen von Benzinpreisen funktioniert nur in den USA. Neben dem bekannten und in der Regel vorinstallierten Google Maps gibt es noch die Anwendung Waze, die ganz ähnliche Navigations-Dienste anbietet. Egal, welche App genutzt wird, gelten die gleichen Regeln für alle – eine Eingabe von Informationen ist während der Fahrt nur per Sprachbefehl möglich. Befindet sich das Auto im ausgeschalteten Zustand oder Parkmodus, kann man wahlweise das Ziel auch per Tastatur eingeben. Durch den integrierten Google Assistant ist die Spracherkennung sehr gut nutzbar. Diese wird entweder per „Ok, Google“ oder über den Sprachsteuerungs-Button am Lenkrad – sofern vorhanden – aktiviert.

Kommunikation:
Nie war das Versenden von Textnachrichten während der Fahrt sicherer. Die Texteingabe funktioniert ebenfalls problemfrei per Sprachbefehl. Dazu sagt man beispielsweise „Ok Google, sende Whatsapp-Nachricht an Fred Müller.“ Dafür nutzt Google natürlich das Adressbuch des Telefons. Der Assistent fragt nun nach dem Inhalt der Nachricht und wiederholt diesen vor dem Absenden nochmal. Durch „Senden“ bestätigt man die Richtigkeit und die Nachricht ist nun auf dem Weg zu ihrem Empfänger. Wird bei der Sprachbefehl-Aufforderung nicht der Name der App angegeben, oder es existieren mehrere Nachrichten-Apps wie Whatsapp, Threema oder Telegram auf dem Handy, fragt der Assistent zunächst nach dem gewünschten Programm. Genauso einfach kann man sich eingegangene Nachrichten vorlesen lassen. Das Telefonieren funktioniert wie gewohnt über die Freisprechanlage des Autos und lässt sich ebenfalls mit „Ok, Google“ per Sprachbefehl starten.

Diese und weitere Apps wurden eigens für Android Auto geprüft, angepasst und freigegeben

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Musik hören:
Auch im Auto dürfen die bekannten Vertreter für Musik, Podcasts und Hörbücher nicht fehlen. Apps gibt es für Amazon Music, TuneIn, Spotify, Audible und zahlreiche weiteren Anwendungen. Hier sollte einem bewusst sein, dass sämtliche Android Auto-Apps reduzierte Versionen der gewohnten Programme darstellen. Viele Funktionen sind aus Sicherheitsgründen eingeschränkt, weshalb man sich hier an die Nutzung unter Umständen erst einmal gewöhnen muss. So ist das Scrollen durch Playlists bei Spotify beispielsweise nicht möglich – ab dann ist man allein auf die Sprachsteuerung der App angewiesen, um bestimmte Songs abspielen zu können. Befindet sich das Auto im abgeschalteten oder Parkmodus, ist die Einschränkung zwar aufgehoben, jedoch ist die Bedienung der App nach wie vor etwas anders als auf dem Handy. Außerdem nicht zu vergessen ist, dass man selbstverständlich nach wie vor auf den Datenvolumen-Verbrauch achten muss.

Weitere Funktionen von Android Auto:
Sitzt man im Auto, geht einem häufig so einiges durch den Kopf, was man später noch erledigen müsste. Mit Android Auto kann man sich ganz einfach Erinnerungen anlegen, die später auf dem Smartphone eingeblendet werden. Man sagt dazu einfach „Ok Google, erinnere mich daran, später Milch zu kaufen“. Durch die Einbindung von Google Assistant ist außerdem eine Smart Home-Steuerung mit Google Home in Zukunft denkbar.

Fazit zu Android Auto

Alles in allem ist ein System wie Android Auto definitiv dem normalen Smartphone-Gebrauch im Auto vorzuziehen: zum einen aus Gründen der Sicherheit, besonders aber da es viel bequemer ist, alle Apps über Sprachsteuerung bedienen zu können. Problematisch ist die Bedienung von Android Auto einzig durch den Beifahrer, da sie schlichtweg nicht möglich ist. Dieser könnte ja Spotify-Playlists auswählen oder einen Zwischenstopp in Google Maps einfügen. Die Unterscheidung zwischen Fahrer und Beifahrer ist leider bisher technisch nicht umsetzbar. Im Vergleich mit der ebenfalls für Android-Geräte weit verbreiteten Software MirrorLink punktet Android Auto durch ein viel übersichtlicheres, moderneres Interface und Integration von Google Assistant. MirrorLink scheint in die Jahre gekommen zu sein, wird jedoch immer noch vor allem in VW-Modelle implementiert. Apple CarPlay stellt keine Konkurrenz dar, da es nur für iPhones nutzbar ist.

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homeandsmart Redakteurin Janin Kaiser

Nach ihrer Ausbildung und Arbeit als Fotomedienfachfrau entschloss sich Janin als Fachinformatikerin für Systemintegration ihrer Begeisterung für hochkomplexe technische Zusammenhänge zu folgen. Ihr Spezialgebiet dabei: Datensicherheit für Endverbraucher. Ihr Expertenwissen gibt sie u.a. in ihren Ratgebern zu Sicherheitskameras, Überwachungssensoren und Netzwerkanalysen weiter. Außerdem gilt ihr Interesse smarten Bluetooth-Lautsprechern und Entertainment-Gadgets.

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