Elektromotorräder im Überblick: Das darf man 2019 erwarten
Das Jahr 2019 wird in die Motorradgeschichte eingehen. In diesem Jahr werden nämlich die größten Hersteller Elektromotorräder auf den Markt bringen, die den Bereich Elektromobilität neu definieren könnten. Im Automotive-Segment gibt es seit Jahren einen stetigen Zuwachs, doch bei Motorrädern setzten Hersteller bislang überwiegend auf Verbrenner. Noch 2019 will Harley Davidson die elektrische Livewire-Reihe auf den Markt bringen. Auch der Cafe Racer will 2019 Motorradliebhaber überzeugen. Das Start-up setzt dabei auf einen klassischen Kettenantrieb. Wir haben die einzelnen Elektromotorräder im Überblick angeschaut und verraten, was der Höhepunkt im Bereich Elektromotorräder in den kommenden zwei Jahren sein wird.
Was man beim Kauf eines Elektromotorrads beachten sollte
Ein Elektromotorrad ist im direkten Vergleich zu einem Motorrad mit Verbrenner deutlich leiser. Aber nicht nur die Art des Motors beziehungsweise Akkus unterscheidet die beiden Kategorien grundlegend voneinander, es gibt zahlreiche Punkte, die es bei einem Elektromotorrad zu beachten gilt, die bei einem Verbrenner nicht ins Gewicht fallen oder zumindest anders zu bewerten sind:
- Preis: Elektromotorräder sind derzeit noch relativ leistungsschwach. Das liegt vor allem an den verbauten Akkus, die den Motor beim Verbrenner ersetzen. Das schlägt sich im Preis nieder. Elektromotorräder mit einem großen und leistungsstarken Akku kosten automatisch mehr, auch wenn die Reichweite nicht mit der eines klassischen Motorrads mithalten kann. Bei klassischen Motorrädern liegt man bei einem durchschnittlichen Einstiegspreis von etwa 5.000 Euro, die günstigste Variante in unserem Vergleich liegt bei etwa 7.600 Euro.
- PS: Hier gibt es Unterschiede wie Tag und Nacht. Wer ein Elektromotorrad möchte, um damit lediglich zur Arbeit zu fahren und häufig in der Stadt unterwegs ist, wird deutlich andere Maßstäbe setzen als jemand, der gerne über die Autobahn heizt und das Fahrgefühl genießen möchte. Die Nito N4 z.B. eignet sich gut für die Stadt, wer gerne über die Autobahn heizen mag, ist mit einer Harley Davidson gut bedient.
- Reichweite: Ganz wichtig ist die Reichweite bei Elektromotorrädern. Wie weit komme ich mit einer vollständigen Aufladung im Schnitt und wie weit kann ich bei Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn fahren? Da das Fahrverhalten mit entscheidend für die Reichweite ist, sollten sich Käufer vorher überlegen, ob ein kleiner wendiger Stadtflitzer sinnvoller ist oder es doch die große Premiumvariante sein darf. Fast alle hier vorgestellten Modelle schaffen die 120 Kilometer Reichweite, nur das Modell Freeride von KTM ist mit knapp 80 Kilometern und der Offroad-Zielgruppe sowieso außen vor.
- Höchstgeschwindigkeit: Je nach Elektromotorradmodell sind die Höchstgeschwindigkeiten gedrosselt. Mal liegen diese bei 120 km/h, bei anderen sogar bei 200 km/h. Hierbei gilt es zu beachten, dass Hersteller oft eine Höchstgeschwindigkeitsgrenze einbauen, nicht weil das Elektromotorrad nicht schneller könnte, sondern meist, um die Batterie zu schonen. Würde man mit 300 km/h auf der Autobahn mit einer mittelstarken Batterie heizen, wäre das Fahrvergnügen schon nach einer Stunde vorüber. Das Modell Energica Eva schafft 240 km/h, mit einer Geschwindigkeit von 300 km/h würde der Fahrspaß deutlich kürzer dauern.
- Beschleunigung: Ein großer Vorteil bei Fahrzeugen aller Art, die elektronisch angetrieben werden, ist die Beschleunigung. Im Gegensatz zu Verbrennern ziehen Elektromotorräder grundsätzlich besser an, was daran liegt, dass es keinen Motor mehr gibt, indem die Zündungskette eingehalten werden muss. Stattdessen liefert der Akku direkt den Strom an das Getriebe und setzt die Beschleunigung unmittelbar um. Bei einem Wettrennen an der Ampel würden die hier vorgestellten Elektromotorräder wahrscheinlich einen Tick schneller starten, als es bei den ebenfalls sehr gut beschleunigenden Verbrennern der Fall wäre.
- Nutzleistung: Wieviel kw ein Elektromotorrad hat, entscheidet maßgeblich über die Reichweite und die Höchstgeschwindigkeit. Wer sich für ein Elektromotorrad entscheidet, wird mit einer 14,4 kw-Batterie bei der Zero S ZF mehr Freude haben, als jemand mit einer 11 kw-Batterie des Herstellers Johammer. Ausschlaggebend ist dabei, für was man das Elektromotorrad einsetzen möchte.
- Design: Das Design hat wenig mit der Leistung zu tun und ist doch einer der wichtigsten Punkte beim Kauf eines Elektromotorrads. Wer einen kleinen Flitzer bevorzugt, um in der Stadt von A nach B zu kommen, wird sich wohl nicht für eine Harley Davidson oder eine Energica entscheiden, da es sich bei den Modellen um leistungsstarke Motorräder für die Landstraße handelt, die sehr sportlich daherkommen. Manche Elektromotorräder sind klassischen Motorrädern nachempfunden, bei den neueren Modellen sieht man aber immer öfter, dass es keine Kettenantriebe mehr gibt, sondern der Antrieb geradezu futuristisch gestaltet wurde und das Motorrad wie aus einem Guss wirkt.
Nito N4 – Italienisches Elektromotorrad kommt 2020
Das Elektromotorrad von Nito wird im Jahr 2020 veröffentlicht. Das N4 sieht schon jetzt gut aus und soll Fahrten mit einer Geschwindigkeit bis zu 150 km/h ermöglichen. Mit einer Reichweite von 150 Kilometern im Schnitt wäre das Elektromotorrad vor allem für Fahrten in der Stadt geeignet. Das Design ist eher minimalistisch gehalten. Mehr als eine Sitzbank und den Akku gibt es am Rahmen nicht zu sehen. Die Scheinwerfer sind an der Gabel und hinten am Sitz montiert. Mit einem Preis von etwa 14.000 Euro ist das Motorrad knapp halb so teuer wie die Harley Davidson-Livewire, setzt dafür aber auch auf eine andere Zielgruppe.
Harley Davidson – die Legende als Elektromotorrad
Ab Februar 2019 können Motorradfreunde das Elektromotorrad von Harley Davidson bestellen. Die Livewire kann bereits in den USA für 29.799 Dollar vorbestellt werden, in Deutschland verlangt der US-amerikanische Motorradhersteller 32.995 Euro aufwärts. Das Vorserienfahrzeug des US-Boliden wurde zum 115. Geburtstag von Harley Davidson bereits enthüllt. Es soll in 0 auf 100 Stundenkilometer in weniger als 3,5 Sekunden beschleunigen. Mit dem Akku ist eine theoretische Reichweite von 177 Kilometern möglich. Elektromotorrad-Fans können das Gefährt mit dem üblichen Hausstrom über Nacht laden oder eine Level 3 DCFC-Schnellladestation verwenden.
Wer auf den typischen Harley Davidson-Sound nicht verzichten will, kann dennoch zur Elektromotorrad-Variante greifen. Denn hier wird der Sound künstlich erzeugt. Das soll das Gefühl verstärken, eine Harley zu fahren, deren Verbrennungsmotoren bereits am tiefen „Wummern“ erkennbar sind. Das Gewicht beträgt 210 Kilogramm, die Upside-Down-Gabel sorgt für die richtige Fahrposition. Das Online-Motorradportal „bikerszene.de“ wagte bereits eine Testfahrt und empfand die Livewire von Harley Davidson als zu schwer zwischen den Beinen. Dafür seien die Beinwinkel ideal, um sich in die Kurven legen zu können. Auch das Design gefiel, da das Elektromotorrad im Test nicht wie ein Vorserienfahrzeug aussah, sondern schon erahnen ließ, wie das fertige Produkt aussehen wird.
US-amerikanisch-schwedisches Startup Tarform Motorcycles lockt mit Elektromotorrad
Der elektrische Cafe Racer von Tarform Motorcycles soll 2019 erscheinen. Mit 145 Kilometern Reichweite ist das Elektromotorrad für die Stadt ideal geeignet. Optisch ist der Cafe Racer sehr Retro gehalten, was nicht zuletzt am klassischen Kettenantrieb liegt. Auch die Drahtspeichenräder lassen fürs Auge den Eindruck aufkommen, es könnte sich vielleicht doch um einen Verbrenner handeln, doch weit gefehlt. Das leise Elektromotorrad möchte Elektromobilitäts-Enthusiasten überzeugen. Mit 15.670 Euro liegt das Elektromotorrad preislich in der Mittelklasse. Für knapp 10.000 Euro mehr können Fans die Founders Edition kaufen, die vor allem für Sammler interessant ist.
Viel PS für ein Elektromotorrad – das KTM Freeride E-XC
Wie der Name Freeride schon sagt, handelt es sich bei diesem KTM-Modell um ein Elektromotorrad, das sich vor allem im Gelände gut macht. Unebene Waldstrecken sind für das Elektromotorrad kein Problem und dank der Rekuperation (Energierückgewinnung beim Fahren) wird die gefahrene Strecke verlängert. Ausgelegt ist der Elektroflitzer auf hartes Terrain, aber auch im Straßenverkehr macht KTM Freeride E-XC eine gute Figur. Die Reichweite von etwa 80 Kilometern geht in Ordnung für den Preis, der mit 7.700 Euro aufzeigt, dass es sich hierbei um ein günstiges Einsteigermodell handelt, das nicht auf längere Überlandfahrten ausgelegt ist, sondern mit knapp 80 Kilometern Reichweite eher Spaß im Gelände machen soll.
Puristen werden sich eher für die Energica entscheiden, die eine größere Reichweite und eine höhere Nutzleistung bietet. Wer warten kann und das nötige Geld besitzt, greift zur Harley Davidson, die über eine hohe Nutzleistung und ein schickes Design verfügt. Die Webseite 1000ps.de war vom hohen Drehmoment des Elektromotorrads von KTM überrascht und lobte vor allem die Möglichkeit, ohne störende Motorengeräusche Spaß im Gelände haben zu können. „Das spaßige Zweitgerät“ sei aber für mehrstündige Trainingseinheiten nicht geeignet.
Emflux Motors One – Elektromotorrad mit Einsteigerpreis
Das indische Startup Emflux Motors One will noch in diesem Jahr ein Elektromotorrad auf dem Markt bringen. Zunächst sollen 199 Stück für den indischen Markt produziert werden. Das erklärt auch den relativ niedrigen Preis von umgerechnet knapp 7.600 Euro. Sollten alle Daten wie angekündigt eingehalten werden, steht Nutzern aber ein guter Zweisitzer zur Verfügung, der sich mit einer Reichweite von 200 Kilometern sehen lassen kann. Ob das Elektromotorrad aus Indien importiert werden muss oder es einen Vertrieb für Emflux Motors One in Deutschland geben wird, steht bislang noch nicht fest.
Es lohnt sich aber, den Hersteller im Hinterkopf zu behalten, denn als direkte Konkurrenz zu Energica könnte das indische Startup durchaus für Aufsehen im Bereich Elektromotorrad sorgen.
Technische Daten im Vergleich – Elektromotorräder für 2019 in der Übersicht
Die hier gelisteten Elektromotorräder könnten unterschiedlicher nicht sein. Leider liegen noch keine Tests von Stiftung Warentest oder dem ADAC vor, weshalb die bislang veröffentlichten Daten auf den Produktdatenblättern der Elektromotorräder basieren und nicht real getestet werden konnten.
Für 2019 und 2020 angekündigte Elektromotorräder | Nito N4 | Harley Davidson Livewire | Tarform Motorcycles Cafe Racer | KTM Freeride E-XC | Emflux Motors One |
---|---|---|---|---|---|
Preis | ca. 14.000 Euro | ab 32.995 Euro | ab 15.670 Euro | ab 7.695 Euro | ca. 7.600 Euro |
PS | 15 | 74 | 53 | 145 | 27 |
Reichweite | 150 km | 177 km | 145 km | 77 km | 200 km |
Höchstgeschwindigkeit | 150 km/h | keine Angabe | keine Angabe | 200 km/h | 200 km/h |
Verfügbar ab | 2020 | 2019 | 2019 | 2018 | 2019 |
Hersteller | Nito | Harley Davidson | Tarform | KTM | Emflux |
Energica Eva – Elektromotorrad mit starker Leistung
Das derzeit leistungsstärkste Elektromotorrad ist sicherlich das Zweirad des italienischen Hersellers Energica. In Deutschland gibt es immerhin sieben Händler, über die sich Energica Eva beziehen lässt. Das 145 PS-starke Elektromotorrad muss sich nicht verstecken, denn mit bis zu 400 Kilometern Reichweite und einer Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h spielt das italienische Geschoss in der ersten Liga. Bereits seit 2016 kann das Elektromotorrad bestellt werden und spricht vom Design eher klassische Motorradfahrer an. Mit einem Preis ab 25.000 Euro ist das Elektromotorrad aber auch preislich ganz vorne mit dabei und kann nicht mehr als Einsteigermodell bezeichnet werden.
Energica Eva im Test-Vergleich
- Das Portal “Motorradonline.de” bewertete das Energica Eva Elektromotorrad als zu schwer. Die 270 Kilogramm stünden dem leichten Design des Elektromotorrads gegenüber. Auch das laute Surren sei für ein Elektromotorrad ungewöhnlich. (Stand: 08/2017)
- “Roadster-Magazin.de” lobte die Ergonomie, die ein langes Fahren ohne Beschwerden erlaube. Auch optisch sei das Elektromotorrad erste Klasse und lässt ein echtes Motorradgefühl zurück. (Stand: 02/2018)
- “Welt.de” hat im Praxistest Energica Eva über Alpenpässe gejagt. Der Preis wurde als zu hoch empfunden, der Drehmoment sei hingegen aus dem Stand hervorragend. (Stand: 08/2017)
Zero S ZF 14,4 – Verfügbares Elektromotorrad im Vergleich
Im mittleren Preissegment findet man seit 2016 das Elektromotorrad des Herstellers Zero für knapp 16.000 Euro. Im Vergleich zur Konkurrenz wie Energica schneidet das Modell S ZF 14,4 gut ab und kann mit 60 PS einer durchschnittlichen Reichweite von 193 Kilometern und einer Höchstgeschwindigkeit von 153 km/h überzeugen. Der leistungsstarke Akku ermöglicht somit auch längere Fahrten. Man muss dafür zwar doppelt so viel wie für ein Emflux Motors One hinlegen, ist aber noch immer nicht in den Preisregionen einer Harley Davidson in Höhe von knapp 33.000 Euro angekommen.
Zero S ZF 14,4 im Test-Vergleich
- „heise.de“ lobte die vielen Informationen im Cockpit-Display, das Rangieren im Stand wurde als schwerfällig beschrieben. (Stand: 05/2018)
- Das Onlineportal „Chip.de“ hob das gute Drehmoment positiv hervor und lobte die ausreichende Reichweite von 200 Kilometern. Auch die stabile Kurvenlage wurde lobend erwähnt, dafür missfiel der Redaktion der Preis und die Behäbigkeit beim Rangieren. (Stand: 10/2018)
Johammer J1.150 – Elektromotorrad mit ungewöhnlichem Design
Ein Blickfang ist der Johammer J1.150. Das gewöhnungsbedürftige Design muss man mögen, denn es sieht so gar nicht nach einem modernen Elektromotorrad aus. Dafür ist das Zweirad aus Österreich in verschiedenen Batteriegrößen erhältlich. Die kleine Variante J1.150 beginnt preislich ab 23.000 Euro und kann seit 2014 erworben werden. Zwar sind 15 PS überschaubar, doch die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine durchschnittliche Reichweite von 150 Kilomtern gehen in Ordnung – wer mehr will, greift zum Modell mit größerem Akku oder gleich zu Energica. Das ungewöhnliche Elektromotorrad ist laut Hersteller zu 100 Prozent recyclebar und liefert damit neben dem einzigartigen Design ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, das für den Stromer aus Österreich spricht.
Johammer J1.150 im Test-Vergleich
- „Spiegel.de“ bemängelte das fehlende Cockpit, lobte dafür die vier Scheinwerfer und die Reichweite von 200 Kilometern. (Stand: 04/2014)
- weitere Testberichte liegen derzeit nicht vor
Technische Daten im Vergleich – bereits erhältliche Elektromotorräder
Bereits verfügbare Elektromotorräder | Energica Eva | Zero S ZF 14,4 | Johammer J1.150 |
Preis | ca. 25.000 Euro | ab 15.990 Euro | ab 23.000 Euro |
PS | 145 | 60 | 15 |
Reichweite | bis 400 km | 193 km | 150 km |
Höchstgeschwindigkeit | 240 km/h | 153 km/h | 120 km/h |
Verfügbar ab | 14 kWh oder 21,5 kWh | 14,4 kWh | 11 kw |
Hersteller | Energica | Zero | Johammer |
Die Probleme der Elektromotorräder im Überblick
Elektromotorräder kämpfen mit denselben drei großen Problemen, die auch die E-Auto-Industrie beschäftigen. Erstens ist die Wallbox-Abdeckung noch sehr übersichtlich, auch wenn sich das in den vergangenen Jahren schon deutlich verbessert hat. Selbst in ländlichen Gebieten sind nun Tanksäulen zu finden, doch für einen flächendeckenden Erfolg bedarf es deutlich mehr Elektrotankstellen.
Der zweite wichtige Punkt ist, dass die Ladezeit wie auch beim E-Auto extrem lange dauert. Bei Modellen mit Fastcharger-Option sind etwa 80 Prozent in 30 Minuten aufgeladen, doch für einen kompletten Ladevorgang sollte man je nach Batterie und Elektromotorrad mehrere Stunden einplanen. Das macht Elektromotorräder noch nicht wirklich alltagstauglich, sondern derzeit zu einer Liebhaberei für Hobby-Motorradfahrer in der Freizeit.
Das größte Problem allerdings ist derzeit die Reichweite. Selbst mit den leistungsstärksten Batterien kommen Elektromotorräder noch nicht annähernd an die Reichweite eines klassischen Motorrads an. Das wird sich in den kommenden Jahren sicherlich ändern, schließlich konnten Hersteller die Reichweite schon einmal beim Umstieg auf Li-Po-Batterien um 50 bis 70 Prozent steigern. Da der Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland bis 2030 abgeschlossen sein soll, muss hier noch einiges passieren, damit dieses Jahr nicht nur eine sportliche Zahl bleibt.
Elektromotorräder und deren Nutzer – funktioniert hier Elektromobilität?
Motorradfahrer sind in der Regel eine sehr spezielle Klientel. Die wenigsten Motorradfahrer nutzen ihr Zweirad, weil es weniger CO2-Emissionen verursacht als ein PKW oder weil es Spritsparender ist. Der Grund für die Nutzung eines Motorrads liegt meist im Fahrgefühl begründet. Viele Fahrer wollen das Gefühl der Freiheit auf der Straße genießen, mögen den Motoren-Sound und unternehmen am Wochenende auch gerne mal einen Ausflug mit dem Motorrad, um Zelten zu gehen oder das Land auf zwei Rädern zu erkunden. All das ist mit einem Elektromotorrad derzeit nur bedingt möglich. Zwar bemüht sich Harley Davidson mit der E-Version ihres Motorrads um ein gleichwertiges Pendant, dennoch muss der Käufer Abstriche bei der Reichweite machen.
Der Flaschenhals ist vor allen Dingen die, egal bei welchem Modell, noch zu schwache Batterie. Dieser Umstand wird sich in den kommenden Jahren sicherlich verbessern, doch jetzt werden auch die besten Elektromotorräder kaum jemanden überzeugen können, der ein klassisches Motorrad gewöhnt ist. Lediglich Pendler könnten derzeit mit einem Elektromotorrad liebäugeln, alle anderen warten auf konkurrenzfähige Elektromotorräder, die den Verbrennern ebenbürtig sind. Letzten Endes entscheiden die Käufer, was sich durchsetzen wird, Unternehmen wie Harley Davidson zeigen aber schon jetzt, dass sie von Anfang an im Elektromobilitätsmarkt mitspielen wollen und setzen mit dem eigenen Modell ein deutliches Zeichen.
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