Telekom-Sprachsteuerung plus Alexa Magenta Smart Speaker: Der erste Sprachassistent aus Deutschland

Es hat lange gedauert, bis Deutschland sich getraut hat, Amazon Echo und Google Home etwas entgegenzusetzen. Die Deutsche Telekom wagt nun den großen Schritt und kündigt ihren eigenen Smart Speaker samt Sprachassistent an. Nachdem Telekom-Alternativen zu Whatsapp und Spotify durch einen verschlafenen Markteintritt gefloppt sind, löst der Magenta Speaker Skepsis aus. Dabei ist die Idee einer deutschen Sprachsteuerung, die Sprachbefehle auf deutschen Servern speichert, doch eigentlich gut. Die Pläne der Deutschen Telekom und wieso sie vielleicht wieder zu spät kommen.

Magenta Speaker integriert Alexa und eigene Deutsche Telekom-Sprachsteuerung

Butler-Service der Deutschen Telekom kommt im Herbst 2018

Jeden Tag gibt es ein neues Gerät, das mit Amazon Alexa oder Google Assistant kompatibel ist. Die Ökosysteme um Amazon Echo und Google Home wachsen schnell, nicht zuletzt durch den weltweit größten Online-Handel und die weltweit stärkste Suchmaschine im Rücken. Man könnte bezweifeln, dass wir da auf einen Sprachassistenten von der Deutschen Deutsche Telekom gewartet haben.

Genau das ist aber der (vielleicht größenwahnsinnige) Plan der Deutsche Telekom. Nach einer Testphase soll im Herbst 2018 ein Telekom Smart Speaker für unter 150 Euro auf den Markt kommen – sowohl mit dem Telekom-eigenen Sprachassistenten Magenta als auch Amazon Alexa an Bord.

Rein äußerlich scheint der Deutsche Telekom Speaker, der durch „Hallo Magenta“ zum Leben erweckt wird, eine schicke Alternative zu Echo und Home – ja sogar zu Apple HomePod – zu sein. Wieso also nicht auf den Sprachassistenten aus Deutschland setzen, der die empfangenen Daten brav auf deutschen Servern speichert? Es gibt einige Gründe, die dafür und dagegen sprechen.

Das spricht für den Magenta Smart Speaker

Deutscher Datenschutz als Alleinstellungsmerkmal

Der Sprachassistent made in Germany ist das Lockmittel der Deutschen Telekom. Die Magenta-Software wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie aus Oldenburg entwickelt. Die Cloudserver von Magenta, auf denen die Sprachaufnahmen landen, stehen in Deutschland. Es werden einerseits die strengen deutschen Datenschutzgesetze beachtet, anderseits werden die Sprachbefehle nach 30 Tagen automatisch gelöscht. Mit diesem Versprechen ist die Deutsche Telekom wesentlich transparenter im Umgang mit den sensiblen Daten als alle Vorgänger. Ein Ansatz, der eindeutig für den Magenta Smart Speaker spricht.

Passende Steuerung für das Telekom SmartHome-System

Die Deutsche Telekom bietet bereits relevante Smart Home-Systeme an, die durchaus positiv aufgenommen werden. Dazu zählen z.B. Magenta SmartHome mit smarten Thermostaten und Sicherheitsgeräten, die Set-Top-Box Telekom Media Receiver und der Router Speedport Smart, der neben WLAN die Smart Home-Standards DECT-ULE und ZigBee spricht. Im Magenta Speaker finden all diese Geräte eine handfreie Steuerung für das Smart Home. Dabei kann man sich entscheiden, ob Smart TVs, Heizung und Licht über das Weckwort „Alexa“ oder „Hallo Magenta“ angesprochen werden. Das Magenta SmartHome kann allerdings bereits jetzt über einen Alexa-Skill mit Amazon Echo oder anderen Alexa-fähigen Lautsprechern gesteuert werden.

Per Magenta Freisprech-Funktion telefonieren

Ein weiterer großer Pluspunkt für den Magenta-Assistenten ist die Freisprech-Funktion über das Deutsche Telekom-Festnetz. Während mit Amazon Echo und Alexa Calling nur Anrufe an andere Echo-Geräte getätigt werden können, ist der Magenta Smart Speaker eine Alternative für das heimische Telefon - vor allem wenn man die Hände voll hat.

Deutsche Telekom Sprachassistent als Dienstleistungsplattform

So wie es Amazon Alexa und Google Assistant mit Skills und Actions vormachen, will auch Magenta eine Plattform für externe Dienstleistungen sein. WetterOnline, TorAlarm und Radioplayer sind Medienberichten zufolge schon dabei. Gespräche mit Tagesschau, Napster, Rewe, OTTO und LIDL sind im Gange.

Die Integration von Rewe und LIDL sieht nach einer direkten Antwort auf Amazons neue Dienstleistung Amazon Fresh aus, die bereits in Berlin, Hamburg und München gestartet ist. Im Sinne eines Butler-Systems soll also auch der Magenta Speaker frische Lebensmittel von Rewe und LIDL per Sprachbefehl nachhause liefern.

„Wir glauben, dass der Sprachsteuerung eine zu Apps bei Smartphones vergleichbare Bedeutung zukommt“, erklärt Deutsche Telekom-Manager Michael Hagspihl. Nutzer würden diese Funktion schon bald von jedem Anbieter erwarten.

Differenzieren möchte sich die Deutsche Telekom von Amazon dadurch, dass der Magenta-Sprachassistent nicht zum besten Freund werden soll. Im Gegensatz zur Vermenschlichung von Amazon Alexa soll Magenta schlichtweg eine funktionstüchtige Sprachsteuerung für Dienstleistungen und das Smart Home sein.

Bisher ist der Magenta Speaker das einzige Gerät, auf dem die deutsche Magenta-Sprachsteuerung verfügbar ist. Die Telekom zieht aber in Erwägung, die Verbreitung der Sprachassistenz mit ihren Diensten durch offene Schnittstellen für Fremdgeräte voranzutreiben.

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Wieso der Magenta Speaker floppen könnte

Das Alexa-Magenta-Paradoxon

Das größte Verkaufsargument für den Magenta Speaker ist wohl die Datenspeicherung auf Servern in Deutschland. Etwas in Verlegenheit wird man bei der Deutsche Telekom aber geraten, wenn es um die Integration von Amazon Alexa geht. Zwar bietet man den Kunden damit wesentlich mehr Dienstleistungen, sobald aber Alexa Skills genutzt werden, landen die Sprachanfragen wieder in Amerika und werden nach den dortigen Datenschutz-Gesetzen behandelt. Damit beißt sich die deutsche Katze selbst in den Schwanz.

Allerdings muss das kein Todesurteil für den Magenta Smart Speaker sein: Auch Sonos verfolgt mit seinem Smart Home Speaker ein ähnliches Konzept. Nach dem Sonos ONE bereits mit Alexa gesteuert werden kann, kommt nächstes Jahr auch Google Assistant hinzu. Die Wahlmöglichkeit zwischen der deutschen Magenta-Assistenz und der amerikanischen Alexa-Steuerung kann auch ein Pluspunkt sein.

Die Kehrseite von Exklusivität

Im Frühjahr 2018 wird der Magenta Smart Speaker zunächst nur Telekom-Kunden angeboten, später erst dem Rest der Bevölkerung. Eine Entscheidung, die den Wettbewerb mit Amazon Echo, Google Home und Apple HomePod nochmals erschweren wird. Auch mit der Whatsapp-Alternative Joyn ist man vor allem durch einen späten Markteintritt auf die Füße gefallen.

Fazit: Magenta Speaker kommt spät, aber besser als nie

2018 wird das Jahr der Sprachassistenten. Ob es auch das Jahr für den Magenta Speaker wird, hängt davon ab, wie ausgefeilt und kompatibel der Magenta Sprachassistent zum Markteintritt ist. Deutsche Telekom-Kunden und Datenschutzverfechter könnten aber tatsächlich eine gute Alternative zu den amerikanischen Pendants finden, wenn sie das Warten in Kauf nehmen.

Preise und Verfügbarkeit von Magenta Speaker

Der Magenta Speaker geht Anfang 2018 in eine erste Testphase, der offizielle Markteintritt 2018 ist noch nicht bekannt. Zunächst können nur Telekom-Kunden den Magenta Speaker mit Alexa-Steuerung und Magenta-Sprachassistent für angeblich unter 150 Euro bestellen. 

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homeandsmart Redaktion Alina Günder

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