Lieber Telefon-Uhr als Smartphone? Pingonaut im Vergleich
Das Kind jederzeit per Telefon erreichen und im Notfall für das Kind immer erreichbar sein - das wünschen sich wohl alle Eltern. Aber ab wann sollte ein Kind ein Smartphone oder Handy haben? Eine Frage, die sich aus Kosten- und Sicherheitsgründen nicht leicht beantworten lässt. Hinzu kommt ein hoher Anschaffungspreis und das ständige Risiko des Verlusts oder Diebstahls des Smartphones.
Die Pingonaut Kidswatch ist eine interessante Alternative zum Smartphone, die als Armbanduhr ganz einfach immer mit dem Kind unterwegs ist. Die Kinder-Smartwatch erfüllt genau drei Funktionen:
- Ortung des Kindes per GPS
- Direkte Kontaktaufnahme per Anruf und Sprachnachricht
- Ablesen von Uhrzeit und Datum
Die Telefonnummern, die das Kind über die Armbanduhr erreichen kann, lassen sich nur über die Pingonaut Kids-App von den Eltern konfigurieren. An der Smartwatch selbst gibt es keine Möglichkeit, Einstellungen vorzunehmen. Über Schnellwähltasten kann das Kind drei festgelegte Kontakte per Tastendruck erreichen. Wer das Kind Anrufen darf, wird in einer sogenannten White List ebenfalls über die Pingonaut Kids-App festgelegt.
Die Server von Lokato stehen in Deutschland
Gut zu wissen ist, dass im Vergleich zu vielen anderen Smartwatch-Modellen für Kinder die Datenserver von Lokato ausschließlich in Deutschland stehen und damit hohen Datensicherheitsbestimmungen unterliegen. Durch die Entwicklung der App in Deutschland ist auch die Menüführung komplett auf Deutsch. Insgesamt klingt die Pingonaut-Idee nach einem runden Konzept für Kleinkinder ab etwa 4 Jahren.
Die Funktionen der Pingonaut Kidswatch im Check
Die folgenden Informationen beziehen sich auf den aktuellen Stand der Software. Die Pingonaut-App wird regelmäßig überarbeitet, sodass neue Features per Update ausgespielt werden.
Telefonie und Sprachnachrichten
In der Pingonaut Kidswatch ist eine SIM-Karte integriert. Über ein Prepaid-Modell lädt man die Karte mit Guthaben auf, das Startguthaben beträgt 10 Euro. Der Kindertracker funktioniert damit fast wie ein gewöhnliches Handy. Anrufen und angerufen werden ist jederzeit möglich, solange die Telefonnummer in der erwähnten White List in der App hinterlegt wurde. Auch Sprachnachrichten kann das Kind über die Smartwatch an die Eltern senden.
Klingelton und Lautstärke
Klingelton und -lautstärke können nicht verstellt werden. Das ist schade, da der Ton des Pingonaut Kidswatch-Trackers etwas schrill klingt. Kinder wird das wohl aber weniger stören. Während der Schulzeit kann die Uhr für einen festgelegten Zeitraum stummgeschaltet werden. Wünschenswert wäre allerdings ein Wochenend-Modus. Am Wochenende muss man die Einstellung in der Pingonaut-App entweder ändern oder das Kind ist vormittags nicht zuverlässig erreichbar.
Direktwahl-Funktion
Um die Kontaktaufnahme einfach zu gestalten, können Direktwähltasten mit unterschiedlichen Kontaktpersonen hinterlegt werden. Zwei Tasten sind für die SOS-Kontaktpersonen vorgesehen. Diese werden in der Uhr dann als SOS1 und SOS2 hinterlegt. Das ist einerseits gut gemeint, andererseits können die Kontakte alternativ nicht unter den richtigen Namen abgespeichert werden. Sind Mama und Papa also die SOS-Kontakte, dann heißen die Eltern für Pingonaut Kidswatch entsprechend SOS1 und SOS2. Ein Software-Update würde das natürlich fix lösen.
Textnachrichten
Neben den Sprachnachrichten können auch Kurznachrichten über die Pingonaut Kidswatch vom Kind an die Eltern und andersrum geschickt werden. Im Gegensatz zu regulären Messengern werden die Eltern bei Nachrichten-Eingang aber nicht informiert. Erst beim Öffnen der App, sehen die Eltern die eingegangene Nachricht. Hier sehen wir ebenfalls Verbesserungspotenzial.
GPS-Lokalisierung und Ortungsgenauigkeit
Ein Hauptfeature der Pingonaut Kidswatchist die GPS-Lokalisierung. Damit ist jederzeit nachvollziehbar, wo das Kind ist und auch wo es sich aufgehalten hat: Die Historie speichert die Wegdaten der letzten 30 Tage. Außerdem kann eine sogenannte Safe Zone eingerichtet werden. Verlässt das Kind die definierte Sicherheitszone, werden die Eltern über die App benachrichtigt. Sollte mal kein GPS-Signal durchkommen, wird der nächstgelegene Telefonmast als Anhaltspunkt angezeigt. Durch die Funkturmpeilung, die in der App hinzugeschaltet wird, erhöht sich die Ortungsgenauigkeit.
Uhr-Display und Akkulaufzeit
Das Display kann per Knopfdruck von analoger Darstellung auf digitale Anzeige umgestellt werden - ein hilfreiches Feature, um die Uhr zu lernen und den 24h-Rhythmus zu verstehen. Außerdem zeigt das Display der Pingonaut Kidswatch Datum, Akkustand und das Funksignal an. Die Akkulaufzeit gibt der Hersteller mit bis zu 4 Tagen an. Bei regelmäßiger Nutzung hält die Uhr 2 Tage durch und kann dann mit einem regulären Mikro-USB-Kabel geladen werden.
Vorteile der Pingonaut Kidswatch im Überblick
- Simples Konzept, das nicht vom Spielen ablenkt
- Bequemes, leichtes Armband
- Im Vergleich zum Smartphone geringeres Verlustrisiko
- Gut-durchdachte App für iOS und Android
- Ortungsgenauigkeit durch GPS und Funkturmpeilung
- Geringe monatliche Prepaid-Kosten
- Server von Lokato stehen in Deutschland
- Batterielaufzeit von 2-4 Tagen (Aufladen per Mini-USB)
Nachteile der Pingonaut Kidswatch im Überblick
- Ruhemodus kann nicht für Wochentage und Wochenende vorprogrammiert werden, die Einstellung in der App gilt für jeden Tag
- Klingelton der Pingonaut Kidswatch kann nicht verstellt werden
- Textnachrichten-Funktion (fast) unbrauchbar
- SOS-Kontakte heißen SOS1 und SOS2 statt Mama und Papa (andere Kontakte können mit richtigen Namen benannt werden)
Pingonaut Kidswatch im Vergleich mit Vidimensio Kleiner Affe
Eine beliebte Alternative zum Pingonataut Tracker ist die GPS-Uhr "Kleiner Affe" von Vidimensio. Die Kinderuhr hat einige Funktionen auf die Pingonaut, vielleicht sogar bewusst, verzichtet. Dazu gehört die Babyfon-Funktion, durch die das Kind beziehungsweise die Umgebung per Smartphone der Eltern abgehört werden kann. Durch diesen recht starken Eingriff in die Privatsphäre, eignet sich Vidimensios GPS-Kinderuhr vor allem für Kleinkinder unter 5 Jahren. Das unterstreichen auch weitere Funktionen vom Kindertracker Vidimensio Kleiner Affe:
- Die Eltern erhalten eine Nachricht, wenn die Uhr abgelegt wird
- Belohnungsherzchen können über die GPS-Uhr an das Kind gesendet werden
- Es gibt eine "Finde die Uhr"-Funktion
- Die Ortung des Kindes funktioniert per GPS, LBS und zusätzlich WIFI
Die Basisfunktionen der Alternative Pingonaut Kidswatch sind auch hier gegeben. Drei Notfallkontakte können hinterlegt werden und eine Routenhistorie wird in der App gespeichert. Im Gegensatz zu Pingonaut Kidswatch ist bei Vidimensio nicht klar, wo die Daten gespeichert werden. Der Hersteller übernimmt keine Haftung für die Funktionalität der Server. Ein eindeutiger Minuspunkt für den Kindertracker von Vidimensio im Vergleich zu Pingonaut.
Fazit: Trotz kleiner Mängel eine der besten GPS-Uhren für Kinder
Lokatos Pingonaut Kidswatch gehört trotz der genannten Kritikpunkte zu den derzeit besten GPS-Lösungen für kleine Kinder. Der Münchner Hersteller Lokato wird in Zukunft sicher noch die ein oder andere Schwachstelle per App-Update aus dem Weg räumen. Besonders gut gefällt uns das simple Konzept der GPS-Smartwatch, das im Gegensatz zum Smartphone wenig vom Spielen und Lernen ablenkt. Auch das bewusste Verzichten auf eine Abhörfunktion bzw. Babyfon-Modus im Vergleich zu Vidimensio Kleiner Affe gehört für uns zu den Pluspunkten, die die Privatsphäre des Kindes wahren.
Pingonaut Kidswatch hat defintiv den gewissen Coolness-Faktor für Kinder. Wer kann schließlich schon mit seiner Armbanduhr telefonieren?
Preise und Verfügbarkeit von Pingonaut Kidswatch
Die Pingonaut Kidswatch ist im Onlinehandel für knapp 140 Euro erhältlich. In Österreich ist die Kinder-Smartwatch auch in Saturn- und Mediamärkten verfügbar.
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