VW Passat GTE - der Plug-in-Hybrid
Durch die zwei Antriebsstränge bringt das Elektroauto 280 Kilogramm mehr auf die Waage als die normale TSI-Version, aber erstaunlicherweise gar nicht viel mehr als der 240 PS TDI mit seinem serienmäßigen Allradantrieb 4motion. Der Fahrer wählt zwischen drei Antriebsmodi und ist im Elektromodus nahezu geräuschlos unterwegs oder fährt allein mit der Kraft des Turboverbrenners. Trotz seiner fast 1,7 Tonnen Gewicht macht das E-Auto auf der Straße Spaß. Der Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 dauert nur 7,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 225 km/h erreicht. Dabei bietet der Innenraum den von VW gewohnt hohen Reisekomfort mit üppigem Platzangebot. Das Akkupaket ist zwar fast spurlos im Unterboden verbaut, dennoch schrumpft das Ladevolumen um 180 Liter auf 483 Liter, und der Tank fasst jetzt 50 statt 66 Liter. Der Grund: Die 125 Kilogramm schwere Lithium-Ionen-Zelle verbaut VW im Fahrzeugboden vor der Hinterachse. Beim VW Passat GTE schrumpft zudem die Zuladung auf 515 Kilogramm. Insgesamt ist der E-Antrieb aber unauffällig integriert und schränkt im Alltag bis auf die geringere zur Verfügung stehende Ladekapazität nicht ein.
VW Passat GTE Reichweite - was verbraucht das Elektroauto?
Im E-Modus fährt der GTE nach Herstellerangaben bis zu 50 Kilometer rein elektrisch, das reicht für viele Alltagsfahrten aus. In der Praxis sind Werte um die 35 Kilometer realistischer. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt in diesem Modus 130 km/h. Das Active Info Display informiert über den Ladezustand. Im Hybridmodus arbeiten Verbrenner und Elektromotor in Kombination und die Batterie lädt per Rekuperation. Bremsen muss der Fahrer in diesem Modus kaum noch. Wenn die Batterie keinen Saft mehr hat, kann der Fahrer in den Battery-Charge-Modus wechseln. Dann lädt der Verbrenner die Batteriezelle wieder auf, so dass nach einer längeren Überlandfahrt wieder ein reiner Elektrobetrieb am Zielort zur Verfügung steht. Sinnvoller ist das Aufladen an der Steckdose. Der GTE-Knopf aktiviert den sportlichsten Fahrmodus, dann ist der Fahrer mit der maximalen Leistung des Elektromotors und Verbrenners unterwegs und die gemeinsame Kraft wird auf die Vorderachse übertragen. In der Theorie soll ein Normverbrauch von 1,8 Litern Super realisierbar sein, in der Praxis rechnen Käufer jedoch besser mit vier bis fünf Litern auf 100 Kilometer. Bleibt man im täglichen Alltagsverkehr allerdings unter einer Wegstrecke von 35 km oder hat die Möglichkeit, zwischendurch, z.B. in der Arbeit wieder aufzuladen, kann ein Plug-in-Hybrid auch zu einem großen Teil rein elektrisch bewegt werden. Dies wird oft in der Verbrauchsrechnung nicht berücksichtigt.
Elektroauto-Prämie für den VW Passat GTE
Um den Kauf von umweltschonenderen Elektroautos und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen anzukurbeln, hatte der Bundestag eine E-Autoprämie beschlossen, die für entsprechende Modelle mit einem Nettolistenpreis von maximal 60.000 Euro bis in das Jahr 2019 hinein gelten sollte. Oder zumindest solange bis die bereitgestellten Fördermittel aufgebraucht sind. Ein weiteres Kriterium für die Förderung ist ein maximaler CO2-Ausstoß von 50 Gramm pro Kilometer für das geförderte Fahrzeug. Genau dies wird nun einigen PHEVs zum Verhängnis. Mit dem seit 30.09.2018 geltenden WLTP-Prüfmesszyklus ist nämlich eben dieser Grenzwert deutlich schwerer zu unterbieten. Für manche Fahrzeuge, wie dem VW Passat GTE gilt vorläufig jedoch noch eine Ausnahmeregelung. Zunächst dürfen die nach NEFZ gemessenen Werte weiter verwendet werden. Bei der Beantragung der Förderprämie muss jedoch nun auch auch zusätzlich beim KBA (Kraftfahrtbundesamt) eine Ausnahmegenehmigung eingeholt werden.
Steuerersparnis für den VW Passat GTE
Mit einer Steuerbefreiung will der Bundestag zusätzliche Kaufanreize für Elektroautos und Plug-in-Hybride setzen. Die Steuerbefreiung gilt für zehn Jahre, das Gesetz gilt rückwirkend zum Jahresbeginn 2017. Ein weiterer Vorteil für Fahrer eines solchen Autos ist, dass das Aufladen an der Steckdose des Arbeitgebers nicht mehr als geldwerter Vorteil angegeben werden muss. Dadurch laden Fahrer ihre Fahrzeuge beim Arbeitgeber steuerfrei auf. Dazu zählt auch die Überlassung der Ladevorrichtung durch den Arbeitgeber.
Plug-in-Hybrid Technologie im VW Passat GTE
Der Elektromotor ist auf der Eingangswelle zwischen Zweimassenschwungrad, Trennkupplung und dem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe untergebracht. Das Aggregat liefert 115 PS und 330 Nm Drehmoment. In Kombination mit dem 1,4-Liter-Vierzylinder-Turbo mit 156 PS gefällt der Passat mit einer Systemleistung von 218 PS und einem Drehmoment von 400 Nm. Der Benzinmotor verfügt über einen Turbolader mit Direkteinspritzung und vier Ventilen je Zylinder. Die Folge sind beeindruckende Fahrleistungen, der Sprint auf 100 km/h gelingt in 7,6 Sekunden. Bei Plug-in-Hybride wird oft der Nachteil in dem Vorhandensein der beiden Antriebsstränge gesehen, was als doppelt aufwendig und doppelt Wartungsintensiv und nur als ein Zwischenschritt angesehen wird. Das stimmt wohl so auch, aber ein Plug-in-Hybrid kann auch in zwei Welten glänzen, wenn man ihn richtig einsetzt. Er ist zu einem das lokal emissionslose Stadtverkehrs-Auto für die Kurzstrecke und zugleich das souveräne Langstreckenauto mit den guten Fahrleistungen und Reichweiten, wo er den meisten reinen Elektroautos überlegen ist. Und das wichtigste: In der Gesamt CO2-Bilanz schneidet der Plug-in-Hybrid bei entsprechenden Einsatz, aufgrund seiner kleinen Batterie besser in seinem gesamten Lebenszyklus ab, als manches reines Elektroauto. Das Fahrprofil ist hier jedoch maßgeblich.
Wichtigste Werte des VW Elektroauto im Überblick
Elektromotor für die Stadt, Benzinmotor für lange Fahrten auf der Autobahn und eine kombinierte Leistung von 218 PS – der VW Passat GTE überzeugt mit seinen Leistungswerten. Das 1,7 Tonnen schwere Elektroauto beschleunigt in flinken 7,6 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 225 km/h erreicht. Hinzu kommen ein Ladevolumen von 483 Litern und die wie gewohnt umklappbare Rücksitzbank für den Transport großer Gegenstände. Im Durchschnitt verbraucht der GTE 5,4 Liter Super und 4,3 kWh Strom auf 100 Kilometer.
Steckbrief | Datenblatt VW Passat GTE
Modell | VW Passat GTE (Variant) |
Kaufpreis | ab 45.250 Euro |
Akku-Miete | nein |
Verbrauch Herstellerangabe | 1,7 - 1,8 L Super + 13,2 – 13,7 kWh/100 km |
Alltagsreichweite | 35 km (rein elektrisch) |
NEFZ-Reichweite | 50 km (rein elektrisch) |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h | 7,6 s (kombiniert) |
Höchstgeschwindigkeit | 225 km/h |
Maximale Leistung (PS bzw. kW) | 228 PS (kombiniert 156 PS + 115 PS el.) |
Maximaler Drehmoment (Nm) | 400 Nm (kombiniert 250 Nm + 330 Nm el.) |
Abmessung L x B x H | 4767x 1832 x 1477 mm |
Kofferraum Volumen | 483 bis 1.600 L (inkl. Sitzbereich) |
Leergewicht | 1.735 kg |
2,3 kW - „Haushalts-Stecker“ | ca. 4 Std. 20 Min. Ladedauer |
3,6 kW - Typ 2 (1-phasig, 16 A) | ca. 2 Std. 45 Min. Ladedauer |
VW Passat GTE Laden
Die Anzahl der Ladestationen wächst stetig an. Per Lademöglichkeit an der Ladestation (3,6 kW) ist der Akku in 2 Stunden und 45 Minuten aufgeladen. Über den normalen 230 Volt-Anschluss (2,3 kW) im Haushalt dauert ein Ladevorgang rund 4 Stunden und 15 Minuten. Ein schnelleres Laden ist nicht vorgesehen, aufgrund des relativ kleinen Akkus aber auch nicht unbedingt notwendig. Anschließend zeigt die Elektronik eine verbleibende Reichweite von 49 Kilometern, die in der Praxis jedoch kaum erreichbar ist. Bei vorsichtiger Fahrweise sind nach Informationen unabhängiger Tests eher 35 Kilometer realistisch. Zugang und Abrechnung erfolgen dabei komfortabel über die Charge&Fuel Card von Volkswagen Financial Services.
VW Passat GTE: Wallbox
Auch mit einer Wallbox zur Montage an der Hauswand oder Garagenwand lädt der VW Passat GTE nicht viel schneller und braucht für eine Ladung 2 Stunden und 45 Minuten. Aber durch eine Wallbox wird das Laden insgesamt sicherer als mit der SchuKo-Steckdose, da die Wallbox die Ladespannung und Stromstärke regeln kann. Eine geeignete Wallbox ist zum Beispiel die ABL Wallbox eMH1 Basic mit Kabel für das Aufladen mit 3,7 kW. Das Kabel vom Typ 2 ist sieben Meter lang.
Vor- & Nachteile: Elektroauto VW Passat GTE
VW konzentriert sich auf Bewährtes, das bringt Vorteile mit sich. Fahrverhalten, Ergonomie, Verarbeitung und Komfort sind gut. Auf der Kurzstrecke lässt sich der VW Passat GTE rein elektrisch und fast geräuschlos fahren. Für die Fahrt zum Supermarkt und kurze Pendlerstrecken ist das Ideal und spart Geld. Fahrkomfort und Fahrspaß sind vorhanden und mit seinem guten Platzangebot bleibt der Passat für Familien interessant. Für rein elektrisches Fahren über längere Strecken ist der Akku jedoch zu knapp bemessen und hier hilft der Benziner dann aus. Dadurch eignet sich das Elektroauto auch für längere Ausflüge und Urlaubsfahrten. Ein Wermutstropfen ist allerdings der hohe Anschaffungspreis. Der aber zumindest durch die gute Serienausstattung wieder teilweise gerechtfertigt wird.
Modellhistorie des VW Passat GTE
Der Passat GTE wurde erstmals mit der aktuellen Baureihe B8 aufgelegt und war fast von Beginn zu haben. Ein Modellupdate gab es bislang noch nicht.
Modellvarianten des VW Elektroauto
Die Plug-in-Hybrid Version des VW Passat greift namentlich eigentlich die vom Golf bekannte Namensgebung GTE auf, von dem er auch den Antriebstrang geerbt hat. Mit der der Bezeichnung GTD, GTI oder eben auch GTE werden bei Volkswagen die sportlicheren Varianten ausgezeichnet, was sich optisch und Ausstattungstechnisch bemerkbar macht. Diese entschädigt zumindest auch teilweise den hohen Aufschlag zu einem Benziner oder Diesel in der Basisausstattung. Den Passat GTE gibt es sowohl als Limousine als auch in einer, in Deutschland deutlich begehrteren Kombi-Variante, zu kaufen.
Fazit zum E-Auto VW Passat GTE
Der VW Passat GTE vereint die Vorteile eines Benziners mit denen eines Elektromotors. Die beiden Antriebsstränge bringen jedoch mehr Gewicht auf die Waage und in der Anschaffung ist die Plug-in-Version teurer. Wer häufig kurze Strecken fährt, kann dies mit dem GTE rein elektrisch und nahezu lautlos tun. Das Kostenkapitel ist bei einem Plug-in-Hybrid ein schwieriges Thema, denn rein theoretisch kann der Passat GTE ausschließlich mit Storm oder mit Benzin gefahren werden. Somit sind der Verbrauch und die Kosten stark von dem tatsächlichen Fahrprofil abhängig. Würde man nur die NEFZ-Verbrauchswerte heranziehen, wäre der Passat GTE selbst bis 20.000 km jährlicher Fahrleistung noch günstiger als mit die vergleichbaren Benziner oder Diesel. In der Realität klafft jedoch gerade bei den Plug-in-Hybriden eine große Lücke zwischen Normverbrauch und tatsächlichem Verbrauch. Vielfahrer greifen da dann doch lieber zum Diesel.
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