Vergleich Elektroauto VW e-Golf VW e-Golf: Reichweite, Prämie & Preis im Test

Eine E-Variante des Golfs: das neue Modell MK 7.5 besitzt nun einen 35,8-kWh großen Akku und eine NEFZ-Reichweite von 300 Kilometern. In der Praxis erreicht der Golf genauso wie die anderen E-Autos diesen NEFZ-Wert leider nicht. Der e-Golf muss sich aber vor allem sich selbst, also seiner Variante mit Verbrennungsmotor, als ärgsten Konkurrenten stellen. Ist der e-Golf auch als Stromer ein echter Golf? Alle wichtigen Infos zum Golf Elektroauto im Vergleich: Akku, Reichweite, Prämie, Steuerersparnis, Antrieb, Lademöglichkeiten, Wallboxen, Vor- und Nachteile sowie Modellhistorie und Modellvarianten im Überblick.

Überzeugt der Golf auch als Elektroauto?

Mit dem Golf setzt Volkswagen seit Jahrzehnten Maßstäbe in der Kompaktklasse. Die Modelle überzeugen mit Verarbeitungsqualität, Fahrdynamik und Raumangebot. Der Golf ist in seiner siebten Modellgeneration gereift und damit perfekter denn je. Da dachten sich die Herren in Wolfsburg wohl: jetzt oder nie! Die Zeit ist reif für eine E-Variante des Golfs.

Ganz konnte dieser zunächst jedoch nicht überzeugen. Im Zuge eines Facelifts wurde er dann grundlegend überarbeitet. Das neue Modell MK 7.5 besitzt nun einen 35,8-kWh großen Akku und eine NEFZ-Reichweite von 300 Kilometern – beim Vorgänger des Facelifts waren es nur 190 Kilometer. In der Praxis erreicht der Golf genauso wie die anderen E-Autos diesen NEFZ-Wert leider nicht. Der e-Golf aber muss sich vor allem sich selbst, also der Variante mit Verbrennungsmotor, als ärgsten Konkurrenten stellen. Wir gehen der Frage auf den Grund, ob der e-Golf auch als Stromer ein echter Golf ist. Überzeugt der Golf auch als Elektroauto?

Das Modell MK 7.5 besitzt einen 35,8-kWh großen Akku und eine NEFZ-Reichweite von 300 Kilometern

Elektroauto VW e-Golf mit stärkerem Akku

Mit genau 3.026 zugelassenen Fahrzeugen belegt der VW e-Golf im Zulassungs-Ranking 2017 der reinen Elektroautos hinter Renault ZOE den zweiten Platz und zeigt sich damit im Stromer Segment bei den Kunden ebenfalls sehr attraktiv. Allerdings ist das kein Vergleich zu den insgesamt 228.227 im Jahr 2017 zugelassenen VW Golfs, der damit souverän etwa den fünffachen Absatz zum Zweitplatzierten 1er BMW feiern darf.

Unterwegs mit dem e-Golf bietet dieser unterschiedliche Fahrmodi an. Für mehr Effizienz bei der elektrifizierten Fahrt im VW e-Golf wechselt der Fahrer vom Normalmodus in die Modi Eco und Eco Plus. Diese Modi reduzieren die Systemleistung und steigern so die Reichweite. Eco und Eco Plus stellen ausreichend Leistung bereit, um komfortabel im Stadtverkehr mitzuschwimmen. Wer allerdings Leistung möchte sollte den Wahlhebel auf Normal belassen, dann kann der VW e-Golf auch sportlich sein und aus dem Stand in rund drei Sekunden auf 50 km/h und in 9,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen.

Für den Sprint von Ampel zu Ampel in der Stadt ist der E-Motor ideal geeignet, Überholvorgänge auf der Autobahn dauern jedoch etwas länger. Seine Höchstgeschwindigkeit erreicht er bereits bei 150 km/h, was vergleichbar zu anderen Elektroautos ist. Die 318 Kilogramm schwere Batterie hebt das Gesamtgewicht auf etwa 1,6 Tonnen, sorgt allerdings durch den Einbau in den Unterboden für einen tiefen Schwerpunkt. Das Fahrwerk wurde entsprechend angepasst. Daher fährt der VW e-Golf souverän durch Kurven auch wenn das Mehrgewicht im Handling nicht wegzudiskutieren ist.

VW e-Golf im Reichweiten Ranking

Die E-Motoren begeistern viele mit ihrer Leistungsstärke bei säuselndem Fahrgeräusch. Entscheidend für die Praxistauglichkeit ist dabei die Reichweite. Diese wird vom kWh-Verbrauch und der Akkukapazität begrenzt. Beim neuen e-Golf-Modell hat der Akku eine Kapazität von 35,8 kWh, beim Vorgänger waren es 24,2 kWh. Den Verbrauch gibt VW mit einem EU-Normwert von 12,7 kWh an, die Reichweite mit 300 Kilometern (NEFZ). Im Praxistest mit vorausschauender Fahrweise erreicht das E-Auto egal ob Sommer oder Winter immer um die 200 Kilometer – was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorgängermodell ist. Der Verbrauch beträgt im Test knapp über 16 kWh. Bei guten Bedienungen und äußerster Zurückhaltung können auch schon mal die 300 Kilometer NEFZ-Reichweite angekratzt werden. Ein Renault Zoe Z.E. 40 mit einer nur etwas größeren Batterie kommt hier allerdings noch etwas weiter. Ein Kia Soul EV hält im Alltag etwa gleich lange durch. Wir sagen: Hier hätte trotzdem ruhig etwas mehr Reichweite drin sein können, verlässliche 250 Kilometer beid jeder Wetterlage wären hier ein guter Wert gewesen.

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Beim neuen e-Golf-Modell hat der Akku eine Kapazität von 35,8 kWh

Elektroauto Prämie für den e-Golf von VW

Wie teuer ein E-Auto ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Interessant sind hier vor allem der Anschaffungspreis und die laufenden Kosten. Während die Verbrauchskosten von Elektroautos meist niedriger sind, fällt der Anschaffungspreis oft vergleichsweise hoch aus. Um Käufern zusätzliche Anreize für den Kauf eines umweltfreundlicheren E-Autos zu geben, hat der Bundestag die E-Auto-Prämie beschlossen. Für Fahrzeuge mit einem Nettolistenpreis bis 60.000 Euro erhält der Käufer eine Gutschrift in Höhe von 4.000 Euro.

Hinweis: Käufer eines Plug-in-Hybrid erhalten einen Umweltbonus in Höhe von 3.000 Euro. Diese Förderung gilt rückwirkend für alle Elektroautos, die seit dem 18. Mai 2016 gekauft wurden. Luxus-E-Autos wie das Tesla Model S sind aufgrund der hohen Anschaffungskosten von der Förderung ausgeschlossen. Nach aktuellem Stand gilt diese Subventionierung für E-Autos bis Ende Juni 2019. Interessenten können den Antrag online beim BAFA herunterladen.

Elektroautobesitzer können sich allerdings auch eine THG-Prämie sichern, indem sie sich am Treibhausgas-Quotenhandel beteiligen. Bei unserem THG Quoten Vergleich zeigen wir auf, was es damit auf hat und wie man eine Prämie ganz simpel und ohne hohen Aufwand erhalten kann.

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Steuerersparnis für den VW e-Golf

Ein weiterer Anreiz für den Kauf eines E-Autos ist die Steuerbefreiung. Rückwirkend zum Jahresbeginn 2016 gilt diese für zehn Jahre. Die Steuerbefreiung gilt für alle E-Autos mit einer Erstzulassung zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2020. Zusätzlich kann ein Arbeitnehmer sein E-Auto beim Arbeitgeber aufladen und muss diesen geldwerten Vorteil nicht versteuern. Außerdem sind teilweise Einsparungen bei der Versicherung möglich. Manche Versicherer gewähren Rabatte für besonders umweltfreundliche Fahrzeuge.

Antrieb des VW e-Golf

Im Normalmodus stellt der E-Motor ein Drehmoment von 290 Nm und eine Motorleistung von 136 PS bereit. Der Sprint auf 50 km/h gelingt damit in drei Sekunden, 100 km/h sind nach flinken 9,6 Sekunden erreicht. Der Akku wird durch Rekuperation beim Bremsen und Anhalten an Kreuzungen und Ampeln aufgeladen. Wie intensiv die Rekuperationsbremse agieren soll, stellt der Fahrer über einem dem Getriebewählhebel ähnlich anmutenden Wählhebel mittels drei Stärken ein.

Steckbrief | VW e-Golf auf einen Blick

Modelle-Golf
Kaufpreisab 35.900 Euro
Akku-Mietenein
Ladekapazität35,8 kWh
Verbrauch Herstellerangabe12,7 kWh
Alltagsreichweiteetwa 200 - 230 km
NEFZ-Reichweite300 km
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h9,6 s
Höchstgeschwindigkeit150 km/h
Maximale Leistung (PS bzw. kW)136 PS
Maximaler Drehmoment (Nm)290 Nm
Abmessung (L x B x H)4270 x 1799 x 1482 mm
Kofferraum Volumen341 – 1.231 L
Leergewicht1.615 kg
2,3 kW - „Haushalts-Stecker“ca. 17 Std. Ladedauer
3,6 kW - Typ 2 (1-phasig, 16 A)ca. 10 Std. 50 min. Ladedauer
7,2 kW - Typ 2 (2-phasig, 16 A)ca. 5 Std. 20 min. Ladedauer
40 kW - CSS (DC-Schnelllader)45 min. Ladedauer (80 %)

VW e-Golf Laden | Ladestation, Ladezeit, Ladestecker 

Der Ausbau der Ladestationen in Deutschland schreitet voran. Daheim dauert der Ladevorgang über den Haushaltsstecker mit 2,3 kW rund 17 Stunden. War vorher das Aufladen nur einphasig mit maximal 3,6 kW möglich, ist jetzt das Aufladen mit bis zu 7,2 kW auf zwei Phasen gegeben. Damit dauert der Ladevorgang mit Facelift-Golf nur noch etwas über fünf Stunden, was einen großen Vorteil für das Aufladen zu Hause darstellt. Doch wundert es etwas, dass VW hier einen ungewöhnlichen Weg einschlägt. Die meisten Hersteller von Elektroautos bieten nämlich neben dem einphasigen Aufladen entweder standardmäßig oder gegen Aufpreis bereits ein dreiphasiges Bordladesystem zum Aufladen an. Dadurch kann entweder mit 11 kW oder 22 kW Leistung bei Wechselspannung geladen werden. Die dritte Lademöglichkeit für den e-Golf ist die aufpreispflichtige (625 Euro) CCS-Ladetechnik, mit der dann an öffentlichen DC-Ladesäulen getankt werden kann. Diese ist allerdings aufgrund fehlender Kühlung auf 40 kW begrenzt. Damit sind 80 Prozent der Akkukapazität nach 45 Minuten wieder aufgeladen. Beim BMW i3 und anderen Modellen ohne Begrenzung der Ladeleistung dauert das hingegen nur 30 Minuten.

Der Ladevorgang über den Haushaltsstecker mit 2,3 kW dauert beim VW e-Golf rund 17 Stunden

Wallbox für den VW e-Golf

Das Laden über den Haushaltsstecker eignet sich nur als Notlösung und dauert sehr lange bei einem solch großen Akku. Daher sollten Fahrer des VW e-Golf an der Haus- oder Garagenwand eine Wallbox installieren lassen.

Vor- & Nachteile des VW e-Golf

Bis Tempo 100 überzeugt der VW e-Golf wie vergleichbare Elektroautos mit gutem Zug und sprintet ansatzlos von Ampel zu Ampel. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h ist dann der Vortrieb zu Ende, was aber für viele ausreichen dürfte. Bei den Fahrleistungen sticht der e-Golf nicht besonders heraus, patzt aber auch nicht. Von der Reichweite hätte man jedoch etwas mehr erwarten können. In der Praxis bleiben von den 300 km angegebene Reichweite etwa 200 bis 230 km übrig. Für viele ist dies vielleicht ausreichend, aber andere Hersteller in diesem Segment bieten deutlich mehr Reichweite für ihr Geld. Auch bietet der e-Golf eine nicht unbedingt übliche Funktion des "Segelns" an. Hier wird nicht wie sonst üblich gleich rekuperiert, wenn der Fuss vom Gaspedal genommen wird, sondern möglichst lang ausgerollt. Rekuperieren kann der e-Golf aber auch, hierzu einfach den Wahlhebel auf eine der drei möglichen Rekuperations-Stufen stellen. Ein VW e-Golf kommt bereits mit einer guten Serienausstattung - was bei dem Preis auch erwartet werden darf. Dennoch existiert eine sehr umfangreiche Aufpreis-Liste, die den Basispreis von 35.900 Euro schnell nach oben steigen lassen kann. Gerade im Bereich Sicherheits-Assistenzsysteme, Multimedia-Ausstattung und Connectivität bietet der e-Golf noch viele zusätzliche Extras. Doch leider kosten solche Extras wie die CSS-Ladevorrichtung (625 Euro) oder eine über Wärmepumpe angetriebene Heizung (975 Euro) ihren Aufpreis. Ein Kia Soul EV mit einem Grundpreis von unter 30.000 Euro bringt zumindest eine solche Wärmepumpe schon in der Serienausstattung mit.

Der e-Golf ist ein Golf geblieben und das im positiven Sinne und als Vorteil anzusehen. Dies zeigt sich in der Verarbeitungsqualität und im Fahrkomfort, sowie in der Alltagstauglichkeit. Selbst das zusätzliche Gewicht durch die Batterie bringt ihn nicht sonderlich aus der Ruhe. Beim Thema Fahrkomfort kann er sich sogar noch von seinen Brüdern abheben. Ein Verbrennungsmotor übertüncht nämlich oftmals mit seinem Motorgeräusch andere Störgeräusche, die nur auffallen, wenn kein Motor zu hören ist. Damit diese dann nicht bei e-Golf als störend empfunden werden, wurde bei e-Golf hier nochmals zusätzlicher Aufwand betrieben um eine besondere Stille in den Innenraum zu bekommen. Auch bietet Volkswagen für die ersten zwei Jahre, bis zu 30 Tage jährlich, einen kostenlosen Ersatzwagen an, mit dem beispielsweise in den Urlaub gefahren werden kann.

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Der VW e-Golf bietet eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h

Modellhistorie des e-Golf Elektroautos

Mit dem Golf MK 7 kam auch Anfang 2014 der erste vollelektrische Golf auf den Markt. Die erste Variante hatte allerdings noch eine vergleichsweise kleine Batterie an Bord. Mit nur 24,2 kWh waren im Alltag meistens nicht mehr als 140 km drinnen. Auch die Fahrleistungen waren aufgrund eines weniger leistungsstarken Elektromotors nicht so berauschend. In allen Bereichen wurde aber mit dem Facelift 2017 (Golf MK 7.5) nachgebessert. Etwas mehr Leistung für bessere Fahrwerte und eine größere Batterie für mehr Reichweite. Mit letzterem reagierte Volkswagen auf die Kritik der Kunden. Mit einer größeren Batterie hat man auch mit längeren Ladezeiten zu rechnen, so haben die Ingenieure bei VW auch gleich einen zweiphasigen Bordlader installiert. 

Modellvarianten des e-Golf von Volkswagen

Den e-Golf gibt es nur in einer Variante zu kaufen. Ausschließlich als 5-türige Limousine lieferbar, ist der e-Golf äußerlich von seinen anderen Golf Geschwistern kaum zu unterscheiden. Das Basismodell kann jedoch mit vielen Extras Aufpreis-pflichtig individualisiert werden.

 

Fazit: E-Auto VW e-Golf 

Insgesamt wirkt der überarbeitete VW e-Golf mit 35,8 kWh-Akku statt 24,2 kWh und 15 kW stärkerem Elektromotor spritziger, gleichzeitig helfen die Eco-Fahrhinweise bei einer stromsparenden Fahrweise. Mit einer realistischen Reichweite von um die 200 - 230 Kilometern bei vorausschauender Fahrweise eignet sich der Golf für den Alltag. Dabei macht das E-Auto in der Stadt mehr Spaß als auf der Autobahn. In der Basisversion kostet der VW e-Golf rund 35.900 Euro und ist damit günstiger als die Plug-in-Hybrid-Alternative VW Golf GTE. Aber nicht nur das. Zieht man einen Vergleich mit seinen ebenfalls gut ausgestatteten Brüdern mit Verbrennungsmotoren, so schneidet der e-Golf im Kostenvergleich bei einer Gesamtbetrachtung günstiger ab. Der ADAC hat hierzu die Kosten ermittelt. Besonders hervorzuheben sei noch der Fahrkomfort und die Stille im Innenraum. Hier wägt man sich ein paar Klassen höher untergebracht als in der Kompaktklasse.

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homeandsmart Redaktion Samira Kammerer

Teil des Gründerteams, von Anfang an mit viel Herzblut dabei. Verantwortliche für das Ressort E-Mobilität bei homeandsmart. Zu ihren Lieblingsthemen zählen außerdem smarte Gadgets, Fitness-Tracker und intelligente Haushaltsgeräte. Als Digital Native vor allem auf Pinterest und Instagram unterwegs.

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