Ein Smart Home ohne Grenzen
KNX ist ein Markenzeichen der KNX Association und repräsentiert einen weltweiten, offenen Standard, der unter anderem international im Rahmen der ISO/IEC 14543 genormt ist. Die in Belgien ansässige Institution überwacht auch die Konformität von Artikeln, die mit dem Markenzeichen vertrieben werden, indem sie diese durch unabhängige Testlabore prüfen lässt. So sichert sie das Zusammenspiel von Geräten hunderter unterschiedlicher Hersteller aus über 30 Ländern.
Wie sind Europäischer Installationsbus und KNX entstanden?
Der EIB wurde ursprünglich in Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen der Elektroinstallationsbranche als rein leitungsgebundenes System für die Gebäudeautomatisierung entwickelt. Neben Siemens gehörten dazu die Firmen Berker, Gira, Jung und Merten. Funkgesteuerte Komponenten brachte erst die Vereinigung mit EHS und BatiBUS hinzu. Das ist vor allem eine Konzession an private Smart Home Anwender zu sehen, die eine drahtlose Steuerung allgemein als komfortabler empfinden. Die im KNX Standard weiterhin nutzbare, kabelgebundene Steuerung des EIB zeichnet sich dagegen besonders durch eine höhere Störsicherheit aus.
Der technische Hintergrund von EIB, KNX und EnOcean
Technisch gesprochen erfolgt die Vernetzung bei EIB über zweiadrige Twisted-Pair Kabel. Bei KNX können Sie zusätzlich Powerline, Ethernet, Funk (KNX-RF) und Infrarot-Verbindungen nutzen. Es steht Ihnen also die gesamte Bandbreite an Kommunikationswegen offen, die in der Heimautomatisierung üblich sind. Auch die innovative, von der deutschen EnOcean GmbH entwickelte Funktechnologie, deren Sensoren weder Kabel noch Batterien für die Stromversorgung benötigen, ist im Rahmen der ISO 14543 standardisiert. Die extrem sparsamen EnOcean-Komponenten, die ihre Energie aus dem Umgebungslicht, kleinen Temperaturdifferenzen oder Bewegungen wie einem Tastendruck gewinnen, lassen sich über einfache Gateways in eine EIB/KNX-Steuerung integrieren. Dadurch entfallen Batteriewechsel, die bei einer stetig zunehmenden Anzahl von Smart Home Komponenten lästig werden und im professionellen Umfeld Wartungskosten verursachen. Deshalb werden zum Beispiel Beleuchtung und Sonnenschutz der 25.000 Quadratmeter großen SAP-Zentrale in Walldorf über KNX/EnOcean gesteuert.
Unbeschränkte Vernetzungsmöglichkeiten im Smart Home
Übliche Smart Home Funkstandards sind maximal über Distanzen von 300 m im Freien und 30 m in Gebäuden nutzbar. Der EIB erlaubt zusammenhängende Netzsegmente mit bis zu 1000 m Leitungslänge. Durch das Verknüpfen der maximalen Anzahl von vier Netzsegmenten sind Leitungslängen bis zu vier Kilometern nutzbar. Das ist nicht direkt vergleichbar, da Kabel in Gebäuden im Allgemeinen nicht auf dem kürzesten Weg verlegt werden können. Trotzdem können damit komplette Hochhäuser wie der 249 Meter hohe Torre Cristal in Madrid automatisiert werden.
Im Großen wie im Kleinen optimal
Damit KNX sowohl im großen, professionellen Maßstab als auch im privaten Smart Home optimal einsetzbar ist, kennt das System drei verschiedene Konfigurations-Modes. Im Automatic-Mode konfigurieren sich die Smart Home Devices vollständig selbst und können daher auch vom Heimanwender ohne Aufwand selbst installiert werden. Der Easy-Mode unterstützt einfache Konfigurationsmöglichkeiten, benötigt dafür aber keinen PC, im Gegensatz zum System-Mode. Der ist für den professionellen Anwender gedacht.
Fazit
Der Europäische Installationsbus EIB und sein Nachfolger KNX stellen die führende Kommunikationslösung in der Gebäudeautomatisierung dar. Speziell für den Einsatz im Smart Home bieten KNX-Komponenten einen vollautomatischen Modus, der eine Installation ohne Konfiguration ermöglicht. Neben der leitungsgebundenen Vernetzung des EIB unterstützt KNX auch alle anderen gängigen Kommunikationswege, einschließlich Funk, Infrarot und die im Internet übliche Ethernet-Verkabelung.
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