Den eigenen Strom produzieren mit Fensterkraftwerk
Der Geschäftsführer der beroNet GmbH in Berlin, Christian Richter, hat auf Kickstarter eine erfolgreiche Kampagne zu Fensterkraftwerken gestartet und mit 171 Unterstützern 51.300 Euro gecrowdfunded. Die Finanzierung ist damit erfolgreich abgeschlossen.
Da fast jede Wohnung über Fenster mit außenliegenden Fensterbänken und Laibungen mit einer Ausrichtung nach Süden, Osten oder Westen verfügt, entstand die Idee zu den Fensterkraftwerken. Die ungenutzte Fläche eignet sich ideal, um eigene Energie zu erzeugen. Die Fensterkraftwerke sind in vorgefertigten Sets oder als DIY-Versionen erhältlich. An der Außenseite des Fensters werden kleine Solarpaneele befestigt, die über eine herkömmliche Haushaltssteckdose eingespeist werden können.
Praktischerweise ist die Installation ganz ohne Bohren möglich und die Anlage lässt sich rückstandslos wieder entfernen. Dadurch ist ein Fensterkraftwerk auch eine gute Alternative für Mieter. Die Idee für das Fensterkraftwerk entstand unter anderem dadurch, dass in der Berliner Wohnung des Erfinders keine Veränderungen am Gebäude möglich sind und auch das Dach nicht genutzt werden darf. Die Fensterkraftwerke richten sich also auch an alle, die mit strengen Vorschriften durch Vermieter, Nachbarn oder Denkmalschutz zu kämpfen haben.
Geplant sind Kosten von etwa 200 Euro für das Fensterkraftwerk. Die Module sollen außerdem in einer All-Black Optik kommen, sodass sie optisch hochwertig und ansprechend aussehen.
Fensterkraftwerk Installation im Überblick
Die Installation des Fensterkraftwerks ist schnell erledigt und es muss weder gebohrt noch geschraubt werden. Stattdessen können die Paneele mithilfe von Aluklammern an der Fensteraußenseite an die Fensterbank befestigt werden. Eine weitere Möglichkeit mit den flexiblen Solarpaneelen ist die Anbringung mit doppelseitigem Klebeband an den Laibungen. Als Laibungen wird der Außenrahmen der Fenster bezeichnet.
Das Kabel ist so dünn, dass es von den Solarpaneelen durch die Fensterdichtung hindurchgeführt werden kann und sich dann in der Wohnung mit dem entsprechenden Wechselrichter verbindet. Vom Wechselrichter aus geht es dann, ebenso wie bei Balkonkraftwerken, direkt in die Schuko-Steckdose. Zur Messung der Einspeisung lässt sich auch hier eine Stromzähler Steckdose zwischenschalten.
Wie viel Leistung bringt ein Fensterkraftwerk?
Die Fensterkraftwerke können aktuell bis zu 66 kWh Energie pro Jahr erzeugen. Auf den ersten Blick mag dieser Wert gering klingen, wenn er mit den 600 Watt starken Balkonkraftwerken verglichen wird. Allerdings sind die Fensterkraftwerke darauf ausgelegt, in Wohnungen ohne Balkon zu funktionieren und es lassen sich mehrere Module miteinander verbinden. Christian Richter zeigt an einem Beispiel in der eignen Wohnung, wie er mit mehreren Fensterkraftwerken bis zu 500 kWh pro Jahr produzieren kann.
Dadurch stellen die Fensterkraftwerke eine gute Alternative zu Balkonkraftwerken dar. Wer sich trotzdem über die kleinen Anlagen für den Balkon informieren möchte, wird in unserem Balkonkraftwerk Test fündig.
Die Pläne für die Finanzierung des Fensterkraftwerks
Dem Erfinder zufolge sind die Wechselrichter und Solarpaneele am Markt nicht für die Verwendung an Fenstern optimiert, sodass neue Lösungen hermüssen. Im Zuge der Kampagne wurden bereits Panels entwickelt, die sich ideal für Fensterbänke lohnen und auch in Schattensituationen gute Erträge liefern. Auch ein passender Mikrowechselrichter ist bereits gefunden.
Die Halterungen müssen noch optimiert werden, damit die Fensterkraftwerke mit möglichst vielen verschiedenen Fenster- und Fensterbankarten kompatibel sind. Für die ersten 50 Fensterkraftwerke wurde ein Finanzierungsziel von 20.000 Euro gesetzt. Weitere Zielen waren:
- 50.000 Euro: Weitere Modul-Add-Ons in anderen Größen
- 70.000 Euro: Add-Ons für weitere Alu-Rahmen Module
- 100.000 Euro: Custom Firmware für die Smart-Steckdose und App, um die Messdaten auszulesen
- 150.000 Euro: Softwareerweiterung, die bei gutem Sonnenstrom Geräte wie z. B. einen Warmwasserboiler aktiviert
- 250.000 Euro: Die Produktion der Module soll in Deutschland realisiert werden.
Wann amortisiert sich ein Fensterkraftwerk?
Wird mit einer Leistung von 66 kWh pro Jahr gerechnet, können sich die Fensterkraftwerke bei aktuelle Strompreisen nach circa 6 Jahren amortisieren.
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