Die App im Dienste der Forschung
Die Grundidee des Berliner Start-ups MotionTag war schon mal gut: Ihre erste Software ist in der Lage zu erkennen, welche Transportmittel über den Tag hinweg genutzt werden. Das Prinzip wurde als erstes in einer Log-Buch-App namens Modylizer genutzt. Sie gibt einerseits einen Überblick darüber wie viele Kilometer mit Auto und Fahrrad zurückgelegt werden, vor allem aber können die aufgezeichneten Daten anonym an Forschungsprojekte weitergeben werden. In solchen Projekten geht es vor allem um die Verbesserung des Angebots öffentlicher Verkehrsmittel und Fahrradwege in Großstädten. Damit kann dann jeder einen Beitrag leisten, das urbane Leben praktischer und umweltfreundlicher zu gestalten. Aber nicht nur das…
MotionTag als Software-Provider
Das junge Team um CEO Stephan Leppler erkannte schnell, dass eine Software, die in der Lage ist unterschiedliche Verkehrsmittel zu unterscheiden, noch mehr Potenzial besitzt. Ihre Zukunftsvision ist es deshalb, den Stadtverkehr nicht nur effizienter und grüner zu gestalten, sondern auch einfacher und günstiger. Dazu möchte MotionTag die Apps der Verkehrsbetriebe mit ihren Algorithmen pimpen. Herauskommen soll dabei „pay-as-you-go“-Ticketing.
Leichtes Transportmittel-Hopping mit „pay-as-you-go“
Einzelticket, 4er-Ticket oder Monatskarte? Wer nur gelegentlich mit Bus und Bahn fährt, kennt diese Frage gut. Manchmal beantwortet sie sich selbst, wenn man ohnehin nur noch fünf Euro in der Tasche hat. Ist man auf Reisen kommt dann noch die Sache mit den Einzugsgebieten und Waben hinzu. Das soll sich durch eine Integration von „pay-as-you-go“ in die Apps von Nah- und Fernverkehrsanbietern ändern. Das System sorgt dafür, dass wir in Zukunft einfach in den Bus einsteigen und zum Ziel fahren - der gesamte Ticketing-Prozess läuft automatisch im Hintergrund ab. Dank der Software von MotionTag soll die App erkennen wo wir aussteigen und wie oft wir eine Strecke gefahren sind. Am Monatsende wird dann automatisch der günstigste Tarif vom Konto abgebucht. Der Algoritmus erkennt dabei beispielsweise, ob die Monatskarte oder fünf 4er-Tickets der bessere Deal sind. Damit „pay-as-you-go“-Ticketing in der Praxis zum Einsatz kommen kann, muss die Software von Motion-Tag aber noch ein gutes Stück besser werden.
Und hier kommt ihre neue App MotionTag ins Spiel. Durch die Nutzung der App und die darin enthaltende Möglichkeit Fehler zu melden, wird die Software kontinuierlich optimiert. Das kommt der Realisierung von „pay-as-you-go“ zu Gute. Abgesehen vom Allgemeinnutzen ist die App ein Logbuch, das sich quasi selbst füllt. Wer wissen will, wie viel er sich zu Fuß bewegt oder wie viele Kilometer das Firmenfahrzeug genutzt wurde, der hat ab sofort weniger Stress und besseren Durchblick.
Wie funktioniert die MotionTag-App?
Nichts einfacher als das. Die App runterladen (iOS/Android), GPS unterwegs einschalten und Daten sammeln. Derzeit werden neun Fortbewegungsmittel automatisch erkannt, nur Fernbus, Flugzeug, Minibus, Motorrad/Roller, Oberleitungsbus und Wasserfahrzeug müssen manuell angegeben werden. Grafiken über die persönliche CO2-Bilanz und "Muskelkilometer" zeigen an, wie bewusst man sich durch die Stadt bewegt.
Vorteile der MotionTag-App
- Forschung in eigener Sache: Wie lange sitzt man im Bus, wie lange dauert der Weg mit dem Auto inklusive Parkplatz-Suche?
- Fitness-Tracker: Wie viele Kilometer werden in der Woche mit dem Rad und zu Fuß zurück gelegt?
- Verbesserung der Software-Algoritmen von MotionTag zur zeitnahen Realisierung vom praktischen „pay-as-you-go“-Ticketing. Ein Pilot-Projekt wird schon bald in der Schweiz umgesetzt
Gute Idee mit Luft nach oben
MotionTag könnte mit ihrer Software Einfluss sowohl auf Stadt- und Verkehrsplanung nehmen, als auch auf die Art und Weise, wie wir reisen. Die neue Motion Tag-App ist ein ausgefeiltes Fortbewegungs-Logbuch, dass die Daten in ansprechende Grafiken verpackt. Dass die Software automatisch erkennt, wie wir uns fortbewegen, ist besonders praktisch. Die Crux an der App ist einzig der recht hohe Energieverbrauch durch die GPS-Nutzung. Zieht man aber in Betracht, dass man im Dienste der Mobilitätsforschung unterwegs ist, kann man das eventuell verschmerzen.
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