So verhält sich die Rendite von Solaranlagen Photovoltaik Amortisation: Wann zahlt sich eine PV-Anlage aus?

PV-Anlagen erfordern eine hohe Investition. Viele Interessenten fragen, wie lange es dauert, bis sie sich wirtschaftlich auszahlt. Wir zeigen, wann sich eine Photovoltaikanlage amortisiert, wie man die Amortisationszeit berechnet und wie man diese verkürzen kann.

Wann zahlt sich PV aus?

Photovoltaik Amortisation - Das Wichtigste in Kürze

Aufgrund der hohen Strompreise und sinkenden Anschaffungskosten amortisieren sich Photovoltaik-Anlagen immer früher.

  • Amortisationszeit: Die meisten PV-Anlagen amortisieren sich innerhalb von 10 bis 15 Jahren.
  • Faktoren: Die Investitionskosten und die laufenden Kosten sowie die erzielten Ersparnisse bestimmen die Amortisationszeit.
  • Berechnung: Die Amortisationszeit bestimmt man, indem man die Kosten durch die Einsparung teilt.

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Was bedeutet Photovoltaik-Amortisation?

Die Amortisationszeit einer PV-Anlage bezieht sich auf die Zeit, die benötigt wird, um die Kosten der Anlage durch Einnahmen und Einsparungen bei der Stromerzeugung wieder hereinzuholen. Dieser Zeitraum bestimmt die Rentabilität der Investition in eine Photovoltaikanlage.

Wann amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage?

Photovoltaik-Anlagen amortisieren sich in Einfamilienhäuser meist innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Für normale Solaranlagen ohne PV-Speicher beträgt die Amortisationszeit meist 10 bis 12 Jahre. Bei Anlagen mit Stromspeicher steigt die Amortisationszeit auf bis zu 15 Jahren aufgrund der höheren Anschaffungskosten. Zwar dauert es länger, bis sich die Investitionskosten amortisieren, dafür erzielt man langfristig höhere Einsparungen der Stromkosten.

Welche Faktoren sind bei der Amortisationszeit von PV-Anlagen relevant?

Die Amortisationszeit einer PV-Anlage wird durch Faktoren wie Anschaffungskosten und laufende Kosten, Qualität der Anlagenkomponenten, Finanzierungsmöglichkeiten und Förderungen und Überlegungen bestimmt.

  • Investitionskosten: Die Anschaffungskosten einer Solaranlage haben einen großen Einfluss darauf, wie lange es dauert, bis sie sich amortisiert. Die Hauptkosten entstehen durch Komponenten wie Solarpaneele und Wechselrichter. Bei einem Stromspeicher oder Energiemanagement steigen zwar die Kosten und die Amortisationszeit, dafür erzielt man eine bessere Rendite und spart man langfristig mehr Geld.
  • Laufende Kosten: Neben den einmaligen Kosten für die Anschaffung, kommen jährliche Kosten für Wartung und Versicherung hinzu. Diese müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Ersparnisse: Hängen hauptsächlich von dem erzeugten Ertrag ab. Je mehr Strom man erzeugt, desto weniger bezieht man aus dem Netz. Dafür sollte man die Solaranlage aufgrund der hohen Strompreise auf einen hohen Eigenverbrauch optimieren. Wichtig für einen hohen Ertrag ist, dass man die Voraussetzungen für Photovoltaik erfüllt.
    • Ausrichtung und Neigung: Den meisten Ertrag erzeugen Solaranlagen wenn sie nach Süden bei einem Winkel von 30 Grad gerichtet sind. Leichte Abweichungen sind möglich, führen jedoch zu Ertragseinbußen. Dennoch entscheiden sich Betreiber zunehmend für eine Ost-West-Ausrichtung da sie trotz geringen Ertrags einen höheren Eigenverbrauch erreichen.
    • Strompreisentwicklung: Der Strompreis spielt eine wesentliche Rolle in der Amortisation von Photovoltaik. Je höher die Strompreise, desto schneller amortisiert sich die Investition in eine Solaranlage. 
    • Qualität der Anlagenkomponenten: Hochwertige Komponenten kosten mehr Geld, was zu einer längeren Amortisation führt. Dafür erreicht die Solaranlage eine längere Lebensdauer, was langfristig für geringere Stromkosten sorgt und die Rendite erhöht.
    • Wartung: Die Wartung ist unerlässlich für den effizienten Betrieb einer Solaranlage. Zum einen werden dabei mögliche Defekte erkannt und korrigiert, zum anderen werden die Solarmodule gereinigt und Ertragseinbußen vermieden.

Hinweis: Während der Lebensdauer einer PV-Anlage muss der Wechselrichter mindestens einmal ausgetauscht werden. Gleiches gilt für Stromspeicher, die eine maximale Lebensdauer von 15 Jahren haben. Diese Kosten müssen ebenfalls bei der Berechnung der Amortisationszeit berücksichtigt werden.

Wie verringere ich die Amortisationszeit meiner PV-Anlage?

Die Amortisationszeit lässt sich durch gezielte Maßnahmen verringern.

Betriebskosten minimieren

Die Betriebskosten einer PV-Anlage umfassen Wartung, Reparaturen und Versicherung. Im Vergleich zu Wartung und Versicherung haben Betreiber weniger Kontrolle über die Häufigkeit der Reparaturen. Manche Anbieter bieten Rundumschutz-Pakete an, die Versicherung, Wartung und Reparaturservice zu einem jährlichen Festpreis umfassen. 

Hoher Eigenverbrauchsanteil

Die Netzeinspeisung hat sich früher aufgrund der geringeren Strompreise und höheren Einspeisevergütung gelohnt. Heutzutage lohnt sich der Eigenverbrauch vielmehr. Das heißt, dass man möglichst viel vom selbst erzeugten Solarstrom im Haushalt verbraucht. 

In 2010 betrug der Strompreis 23,69 und die Einspeisevergütung für Anlagen unter 30 kWp 39,14 Cent pro Kilowattstunde. Aktuell liegt der Strompreis bei rund 30 und die Einspeisevergütung bei maximal 12,87 Cent pro Kilowattstunde. 

Gleichzeitig sind die Stromgestehungskosten von Photovoltaik von 16 bis 18 auf 5 bis 11 Cent pro kWh gesunken. Dementsprechend spart man aktuell bis zu 20 Cent pro Kilowattstunde Eigenverbrauch. 

Anschaffungskosten vergleichen

Die höchsten Kosten für eine PV-Anlage fallen beim Kauf an. Ein Vergleich der Preise zu diesem Zeitpunkt kann die Amortisationszeit verkürzen. Dabei sollte man darauf achten, dass man ähnliche Kosten vergleicht, zum Beispiel für PV-Komponenten und Montagekosten. Wichtig ist, dass die Kostenarten gleich sind und die Komponenten hinsichtlich Größe, Hersteller und Modell identisch sind.

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Wie berechnet man die Amortisationszeit einer PV-Anlage?

Die Amortisation einer PV-Anlage berechnet man, indem man die gesamten Kosten einer PV-Anlage durch jährliche Einsparungen teilt. 

  • Amortisationszeit PV-Anlage = Gesamtkosten / Jährliche Ersparnisse

Dafür benötigt man folgende Werte:

  • Anschaffungskosten
  • Erneuerungskosten
  • Laufende Kosten
  • Stromverbrauch
  • Strompreis
  • Jährlicher Ertrag
  • Jährlicher Eigenverbrauch
  • Einspeisevergütung

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten umfassen den Preis von Solarmodulen, Wechselrichtern, Stromspeichern, Energiemanagementsystem, Verkabelung, Halterungen sowie sämtliche Montage- und Installationsarbeiten. Sie liegen im Durchschnitt bei 1.200 bis 1.600 Euro pro kWp.

Erneuerungskosten

Wie bereits erwähnt, müssen Wechselrichter und PV-Speicher (falls vorhanden) während der Lebensdauer einer PV-Anlage mindestens einmal ausgetauscht werden.

  • Für den Wechselrichter sollte man mit 300 Euro pro kWp rechnen
  • Für den Stromspeicher sollte man mit 800 Euro pro kWh Speicherkapazität rechnen

Laufende Kosten

Für Solaranlagen auf Einfamilienhäusern betragen die laufenden Kosten meist die Wartungs- und Versicherungskosten.

  • Wartungskosten: circa 200 Euro im Jahr
  • Versicherungskosten: circa 100 Euro im Jahr

Stromverbrauch

Der Stromverbrauch bestimmt, wie viel Photovoltaik und Solarmodule man braucht. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Einfamilienhauses beträgt 3.000 bis 5.000 Kilowattstunden im Jahr. Zusätzliche Verbraucher wie Wärmepumpen oder E-Autos führen zu einem höheren Stromverbrauch und einer größeren PV-Anlage.

Strompreis

Wie bereits erwähnt, beeinflussen die Strompreise die Amortisationszeit erheblich. Laut Prognosen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz pendeln sich die Strompreise in den nächsten zwei Jahrzehnten zwischen 37 und 42 Cent pro kWh ein. Diese hohen Strompreise führen dazu, dass sich Solaranlagen schneller amortisieren. 

Jährlicher Ertrag

In Deutschland erzeugen PV-Anlagen durchschnittlich 1.100 Kilowattstunden pro Kilowatt-Peak. Im Norden produzieren Solaranlagen aufgrund der geringeren Globalstrahlung weniger Strom als im Süden Deutschlands.

Eigenverbrauch

Die hohen Strompreise führen zudem dazu, dass sich der Eigenverbrauch von Solarstrom besonders nutzt. Eigenverbrauch heißt, dass man den selbst erzeugten Strom im Haushalt verbraucht, anstatt diesen ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen.

Einspeisevergütung

Die Einspeisevergütung ist eine staatliche Förderung die PV-Betreiber für die Netzeinspeisung von erneuerbaren Energien erhalten. Die Höhe der Einspeisevergütung wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG 2023) festgeschrieben. Seit Februar 2024 erhalten PV-Anlagen mit bis zu 10 kWp 8,11 Cent pro kWp und Anlagen mit bis zu 40 kWp 7,03 Cent pro kWp.

Photovoltaik Amortisation: Eine Beispielrechnung

Im Folgenden zeigen wir eine Beispielrechnung für die Amortisation von Photovoltaik. Wir nehmen eine PV-Anlage mit Stromspeicher und ein Strompreise von 40 Cent pro kWh an.

EigenschaftWert
Anschaffungskosten20.000 €
Erneuerungskosten10.000 €
Jährliche Laufende Kosten300 €
Gesamtkosten30.300 €
Stromverbrauch6.000 kWh
Leistung PV-Anlage7 kWp
Speicherkapazität PV-Speicher10 kWh
Jährlicher Ertrag7.000 kWh
Jährlicher Eigenverbrauch4.900 kWh
Jährlicher Netzbezug1.100 kWh
Strompreis0,40 €/kWh
Jährliche Einsparung Stromkosten1.960 €
Jährliche Netzeinspeisung2.100 kWh
Einspeisevergütung0,0811 €/kWh
Jährliche Einspeisevergütung170 €
Jährliche Ersparnisse2.130 €
Amortisationszeit14,2 Jahre

Unserem Beispiel nah, beträgt die Amortisationszeit einer Solaranlage mit Speicher 14,2 Jahren. Ab diesem Moment spart man jährlich 1.960 Euro an Stromkosten. Nimmt man eine Lebensdauer von 30 Jahren an, ergibt sich eine Ersparnis von über 30.000 Euro.

 

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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