Indoor-Navigation via NFC und Bluetooth
contagt ist eine Ausgründung der Universität Mannheim. Das Start-up ist auf App-basierte Besucherleitsysteme spezialisiert und hat eine mobile Plattform entwickelt, mit der sich Navigationsservices und standortbasierte Inhalte per Indoor-Ortung nicht nur auf öffentlichen Straßen, sondern auch in Gebäuden abrufen lassen. Die Navigationstechnologie stützt sich auf QR/NFC-Tags und sogenannte iBeacons, die via Bluetooth Low Energy Daten übertragen. Mittels intelligenter Routing-Algorithmen ermittelt der interaktive Wegweiser den Weg von Standort zu Ziel auf dem Areal innen wie außen, auch über verschiedene Stockwerke hinweg.
„Wir sind überzeugt: Eine App-Anbindung in Gebäuden mittels tagging hilft dabei, dass sich Gäste schneller wohlfühlen und Gebäudebetreiber effizienter arbeiten können.”
Die contagt-Lösung ist durch ihre wartungsarme Technologie breit einsetzbar: Die Tags sind passive Aufkleber, die Bluetooth-Sensoren batteriebetrieben. Die Komponenten werden im Gebäude angebracht und verbleiben dort – Belegungsänderungen werden direkt im Backend vorgenommen. Unternehmen können mit der contagt-App Besucher über ihr Gelände führen oder digitale Evakuationsrouten für den Notfall bereitstellen, auch der Einsatz in Krankenhäusern, Kongress- und Einkaufszentren, Uni-Komplexen, Parkhäusern oder Bahnhöfen ist möglich. Im stationären Handel unterstützt die Anwendung als Produktfinder Einkäufer bei der Orientierung. Für Menschen mit Seheinschränkungen hat das Start-up eine Audioausgabe eingebaut.
contagt-App: So funktioniert die Indoor-Navigation
Das Navigationssystem lässt sich intuitiv bedienen: Die Tags lösen durch Scannen des QR-Codes oder Berühren des NFC-Tags vorbestimmte Aktionen aus. In der App lassen sich Indoorguides zur Orientierung laden, Standorte speichern und die eigene Position feststellen beziehungsweise teilen. Zur Standortermittlung nutzt contagt CPS - weder Internet noch GPS sind dafür nötig.
Datenhoheit bleibt bei Gebäudebetreibern
Der contagt-Service funktioniert wie Google Maps; die Plattform verwendet jedoch keine Kartendienste aus den USA, sondern greift auf die allgemein zugänglichen Geodaten von OpenStreetMap zu. Betrieben wird das System über deutsche Rechenzentren, personenbezogene Nutzerdaten werden nicht gespeichert. Optional können Karten mit eingeschränkter Sichtbarkeit für Befugte über Zeitlimits oder Passwörter versehen werden.
Markteinschätzung der contagt-Technologie
Indoor Positioning-Systeme sind Navigationshilfen für Gebäude – da viele sich nicht nur draußen, sondern auch drinnen nicht zurechtfinden eine sinnvolle Technologie. Philips Lighting testet aktuell ebenfalls ein IPS in Kombination mit einer Store Locator-App. Als Einkaufshilfe ist die Indoor-Ortung praktisch; für Behördengänge, die leichtere Orientierung in Bahnhöfen oder anderen öffentlichen Orten hat contagt mit der Applösung ebenfalls einen dankbaren Markt gefunden. Die Anwendung ist als mobile App und Terminal einsetzbar – über REST API lässt sich contagt erweitern und an die eigene Corporate Identity anpassen, per CPS Libraries kann die Navigationsfunktion in Apps integriert werden.
Preise und Verfügbarkeit der contagt-App
Die contagt-App wird stetig weiter ausgebaut und um neue Karten ergänzt. Sie kann für Android und iOS kostenlos heruntergeladen werden. Bisher sind beispielsweise die Hauptbahnhöfe von Berlin, Zürich, Dresden, Hamburg, Frankfurt und Amsterdam als Indoor-Karte erhältlich. In der Gründerstadt des Start-ups, Mannheim, wurden etwa die Universität und das Rathaus bereits „vercontagtet“.
Die Indoor-Navigation kann außerdem als SDK in andere Apps eingebunden werden, weitere Informationen dazu finden Sie auf der contagt-Webseite. Im Komplettpaket bietet das junge Unternehmen sowohl die Erstellung des Indoor-Guides als auch Software und Hardware an.
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