Leise surrend fliegt die Drohne an das Wohnhaus heran. Hacker steuern sie so nah ans Gebäude, dass es ihnen gelingt, die smarte Alarmanlage zu kapern und die Haustür zu öffnen. Diese Szene einer NDR-Dokumentation zeigt, wie leicht es Einbrechern gelingt, sich Zugang zu einem Gebäude zu schaffen – ohne Spuren zu hinterlassen. Und nicht nur das: Kriminelle können smarte Geräte wie Alarmanlagen, Türöffner oder Kühlschränke nutzen, um sie sogenannten Botnetzen hinzufügen. Nutzer bemerken keinen Schaden. Angreifer jedoch nutzen die gebündelte Kapazität, um große Unternehmen oder sogar Regierungen virtuell zu attackieren.
IT-Sicherheit hat hohe Bedeutung für Verbraucher
In Deutschland befinden sich laut dem Statista Digital Market Outlook in jedem zehnten Haushalt vernetzte Geräte. Die Verbraucher sind sich potenziellen Risiken wie Datendiebstahl durchaus bewusst und messen Sicherheitsfragen eine hohe Bedeutung bei. So ist laut einer Bitkom-Studie 84 Prozent der befragten Smart-Home-Besitzer ein vom Hersteller garantierter Datenschutz wichtig. Den berücksichtigen aber nicht alle Anbieter. Bei manchen gehört es sogar zum Geschäftsmodell, Kundendaten an Dritte zu verkaufen. Teilweise gehen sie offen damit um und bieten Rabatte für diejenigen an, die mehr Informationen preisgeben, so chip.de. Allerdings passiert es, dass Anbieter ihre Kunden nur im Kleingedruckten über die Datenweitergabe informieren. So können diese oft nicht nachvollziehen, was mit ihren Daten geschieht.
Siegel helfen bei der Orientierung
Doch wie können Verbraucher herausfinden, ob sich ein Anbieter IT- Sicherheit und Datenschutz auf die Fahnen geschrieben hat? Laut Bitkom-Umfrage orientieren sich 92 Prozent der befragten Personen beim Kauf an Zertifikaten. Anerkannte Siegel stammen beispielsweise vom unabhängigen Institut AV-TEST. In diesem Jahr wurde unter anderem QIVICON, die marken- und herstellerübergreifende Smart-Home-Plattform der Telekom, zum vierten Mal in Folge mit „Sehr guter Schutz“ ausgezeichnet.
Wer die Plattform nutzt, profitiert von einem mehrstufigen Sicherheitssystem, das auf dem Prinzip der Datensparsamkeit basiert. So speichert das Unternehmen auf der Home Base lediglich Informationen, die die verbundenen Geräte betreffen – etwa zu Sensordaten, Logdateien für die Fehleranalyse oder Zustand (an/aus). Persönliche Informationen dagegen speichert das Unternehmen auf eigenen Hochsicherheitsservern in Deutschland. Das Passwort für den lokalen Zugriff ist geschützt hinterlegt. Zudem gehört eine komplexe Verschlüsselung zum Mindeststandard. Sicherheitssysteme wie diese tragen dazu bei, dass Anwender sich und ihre Daten schützen können.
Smart und sicher – Fünf Verbrauchertipps
Keine Angst vor Cyberkriminalität: Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fasst die wichtigsten Ratschläge fürs smarte Zuhause zusammen.
- Gut vorsorgen: Stellen Sie sich schon vor der Kaufentscheidung folgende Fragen: Kommunizieren die Geräte verschlüsselt? Kann das Gerät lokal genutzt werden oder braucht es eine Cloud? Welche Daten überträgt das Smart Home? Wo speichert der Anbieter diese Daten? Nutzen Sie nur Geräte, die darauf eine befriedigende Antwort haben.
- Sicheres Passwort: Haben Sie sich für ein Gerät entschieden, verwenden Sie ein sicheres individuelles Passwort. Bitte nicht das voreingestellte Passwort übernehmen.
- Nicht immer verbinden: Viele vernetzte Geräte benötigen keine ständige Internetverbindung, damit sie funktionieren. Deshalb sollten Sie sie nur mit dem World Wide Web vernetzen, wenn es unbedingt erforderlich ist.
- Eigenes Netzwerk: Es empfiehlt sich, für die intelligenten Geräte ein zweites Netzwerk aufzubauen. Vergessen Sie nicht, Smartphones oder Tablets zur Steuerung ebenfalls in diese Umgebung einzubinden.
- Smarte Bewohner: Smart Home ist ein virtueller Zugang zu Ihrem Privatleben, das Sie bestmöglich schützen sollten. Informieren Sie sich regelmäßig über neue Sicherheitslücken und installieren Sie Updates zeitnah.
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