Wärmepumpe mit hohen Vorlauftemperaturen Hochtemperatur-Wärmepumpe im Altbau: Kosten & Funktion 2024

Altbauten erfüllen oft nicht die Voraussetzungen für den Einsatz einer Wärmepumpe. Mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe können Hauseigentümer jedoch trotzdem auf eine umweltfreundliche Heizung umsteigen, ohne Sanierungsmaßnahmen oder neue Heizkörper.

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe kann sich auch im Altbau lohnen

Hochtemperatur-Wärmepumpe für Altbau: Das Wichtigste in Kürze

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind eine spezielle Art von Wärmepumpen, die besonders für den Einsatz in Altbauten entwickelt wurden.

  • Funktion: Sie erreichen Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius.
  • Anwendung: Sie sind ideal für unsanierte Gebäude mit bestehenden Heizkörpersystemen.
  • Energieverbrauch: Der Stromverbrauch ist höher als bei herkömmlichen Wärmepumpen. Die passende Wärmepumpe hierfür finden Interessierte kostenlos bei unserem Partner hansetherm.

Was ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe?

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist ein Heizsystem, das höhere Vorlauftemperaturen liefern kann als herkömmliche Wärmepumpen. Sie erreicht bis zu 70 Grad Celsius und eignet sich besonders für Altbauten. Sie kann den Wärmebedarf decken und die vorhandene Heizkörper effizient mit Wärme versorgen.

Wie funktioniert eine Hochtemperatur-Wärmepumpe?

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe funktioniert ähnlich wie eine herkömmliche Wärmepumpe, jedoch mit einigen wichtigen Unterschieden, die die Erzeugung höherer Temperaturen ermöglichen. 

Die Wärmepumpe nutzt Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Grundwasser. Diese Wärme wird im Verdampfer aufgenommen und mithilfe eines Kältemittels in den Kreislauf eingespeist. Das Kältemittel hat die besondere Eigenschaft, dass es bereits bei niedrigen Temperaturen verdampft.

Das Kältemittel wird anschließend im Kompressor verdichtet, wodurch sich sowohl Druck als auch Temperatur erhöhen. Im nächsten Schritt gibt das heiße, unter Druck stehende Kältemittel die gewonnene Wärme im Verflüssiger an das Heizungssystem ab, beispielsweise an Heizkörper oder eine Fußbodenheizung. Dabei kühlt das Kältemittel wieder ab und wird erneut flüssig.

Nach dem Verflüssiger durchläuft das Kältemittel ein Entspannungsventil, wodurch der Druck senkt und das Kältemittel abkühlt. Danach beginnt der Kreislauf von vorne. 

Wann ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe für den Altbau sinnvoll?

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe lohnt sich, wenn das Gebäude unsaniert ist und Vorlauftemperaturen über 55 Grad Celsius für die vorhandenen Heizkörper benötigt werden. Sie ist besonders geeignet, wenn eine Sanierung der Heizungsanlage oder eine Verbesserung der Wärmedämmung nicht möglich ist z.B. aufgrund von Bestandsschutz.

Nicht sinnvoll ist der Einsatz einer Hochtemperatur-Wärmepumpe, wenn Modernisierungen durchgeführt wurden und der Wärmebedarf mit niedrigeren Vorlauftemperaturen gedeckt werden kann. In solchen Fällen sind herkömmliche Wärmepumpen effizienter und verursachen geringere Betriebskosten. Auch bei modernen Flächenheizungen, die mit niedrigen Temperaturen arbeiten, ist eine Standard-Wärmepumpe die bessere Wahl.

Hochtemperatur-Wärmepumpe für Altbau: Einfacher Test

Ob Hauseigentümer eine normale oder eine Hochtemperatur-Wärmepumpe benötigen, lässt sich mit einem einfachen Test feststellen. An einem kalten Wintertag stellt man die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage auf 55 Grad Celsius ein. Danach werden die Thermostate in den zu beheizenden Räumen vollständig aufgedreht. Wenn alle Räume die gewünschte Wohlfühltemperatur erreichen, ist eine normale Wärmepumpe ausreichend. Ist dies nicht der Fall, wird eine Hochtemperatur-Wärmepumpe benötigt.

Vor- und Nachteile der Hochtemperatur-Wärmepumpe

Hochtemperatur-Wärmepumpen sind ideal als Wärmepumpe im Altbauten, da sie hohe Vorlauftemperaturen erreichen und bestehende Heizkörper nutzen können. Sie sind zudem umweltfreundlicher als Öl- oder Gasheizungen und lassen sich mit erneuerbarem Strom betreiben.

Der Stromverbrauch ist höher als bei herkömmlichen Wärmepumpen, was zu höheren Betriebskosten führt. Zudem sind die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe im Altbau höher als bei herkömmlichen Heizsystemen.

VorteileNachteile
Hohe Vorlauftemperaturen für AltbautenHöherer Stromverbrauch
Nutzung bestehender HeizkörperHöhere Anschaffungskosten
Umweltfreundlicher als fossile HeizungenErfordert starke Kompressoren

Wie effizient ist eine Hochtemperatur-Wärmepumpe im Altbau?

Für gewöhnlich erreichen Hochtemperatur-Wärmepumpen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa 2 bis 2,5. Zum Vergleich: Normale Wärmepumpen erreichen eine JAZ von 3 bis 5. Eine JAZ von 2 bedeutet, dass die Hochtemperatur-Wärmepumpe mit 1 Kilowattstunde Strom 2 Kilowattstunde Wärme bereitstellt. Der Stromverbrauch einer Hochtemperatur-Wärmepumpe ist somit höher, vor allem weil sie stärkere Kompressoren nutzen.

Wie viel kostet eine Hochtemperatur-Wärmepumpe?

Die Gesamtkosten für eine Hochtemperatur-Wärmepumpe inklusive Einbau und Entsorgung des alten Brennwertkessels liegen zwischen 15.000 und 22.000 Euro. Die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe selbst belaufen sich auf etwa 10.000 bis 15.000 Euro. Die Installation kostet weitere 3.000 bis 5.000 Euro, und die Entsorgung des alten Kessels kostet etwa 2.000 Euro.

Zur besseren Übersicht:

KostenstelleKosten
Anschaffungskosten10.000 - 15.000 Euro
Installationskosten3.000 - 5.000 Euro
Entsorgungskosten2.000 Euro
Gesamtkosten15.000 - 22.000 Euro

Wie viel Strom verbraucht eine Hochtemperatur-Wärmepumpe im Altbau?

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe verbraucht rund 8.000 bis 12.000 Kilowattstunden Strom im Jahr. Der jährliche Wärmebedarf eines unsanierten Einfamilienhauses liegt im Durchschnitt zwischen 20.000 und 30.000 Kilowattstunden. Umgerechnet sind das etwa 180 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche.

Welche Stromkosten entstehen mit einer Hochtemperatur-Wärmepumpe im Altbau?

Bei einem Strompreis von 0,30 Euro pro Kilowattstunde betragen die jährlichen Stromkosten zwischen 2.400 und 3.600 Euro. Das entspricht monatlichen Kosten von etwa 200 bis 300 Euro.

Welche Vorlauftemperaturen erreicht eine Hochtemperatur-Wärmepumpe?

Hochtemperatur-Wärmepumpen erreichen Vorlauftemperaturen von bis zu 70 Grad Celsius. In speziellen Fällen sind sogar Temperaturen über 80 Grad Celsius möglich, wenn eine Zweikreis-Hochtemperatur-Wärmepumpe verwendet wird. Diese speziellen Lösungen sind jedoch sehr kostspielig und eher selten in Ein- oder Mehrfamilienhäusern anzutreffen.

Welche Arten von Hochtemperatur-Wärmepumpen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Hochtemperatur-Wärmepumpen, die sich in der Funktionsweise und den verwendeten Technologien unterscheiden:

  • Zweikreis-Hochtemperatur-Wärmepumpe: Diese Art von Wärmepumpe nutzt zwei separate Kältekreisläufe, wodurch es besonders hohe Vorlauftemperaturen erreicht. Im ersten Kreislauf wird Wärme aus der Umgebung aufgenommen und auf ein mittleres Temperaturniveau gebracht. Im zweiten Kreislauf wird diese Wärme weiter verstärkt, sodass höhere Temperaturen erzeugt werden können. Das macht diese Wärmepumpen besonders effizient bei hohen Temperaturanforderungen.
  • CO2-Wärmepumpe: Diese Wärmepumpe verwendet CO2 als Kältemittel, das bei hohen Drücken arbeitet und dadurch besonders hohe Temperaturen erreicht. CO2-Wärmepumpen sind sehr effizient, insbesondere wenn hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden. CO2 ist zudem ein natürliches Kältemittel und damit umweltfreundlicher als synthetische Alternativen.
  • Heißgas-Wärmepumpe: Bei der Heißgas-Wärmepumpe wird die Wärme durch heißes Gas im Kältekreislauf weiter erhöht. Nach der Verdichtung im Kompressor bleibt das Kältemittelgas sehr heiß, und diese Wärme wird direkt genutzt, sodass höhere Temperaturen erreicht werden. Diese Technik eignet sich besonders, wenn sehr hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden, ist jedoch auch energieintensiver.

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Moritz Wagner Redakteur bei homeandsmart.de

Moritz P. Wagner ist Redakteur, Fußball Kommentator und Sprecher. Aktuell arbeitet Moritz P. Wagner als Redakteur bei homeandmart GmbH. Er ist Experte für Photovoltaik und Wärmepumpen sowie Stromspeicher und weitere Energiethemen. Er hat einen Bachelorabschluss in Angewandte Medien an der Hochschule Mittweida erhalten und ist langjähriger freier Journalist.

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