Samsung SmartThings verbindet alle Haushaltsgeräte miteinander
Der Begriff Smart Home klingt für die einen bahnbrechend und nützlich, für die anderen eher kompliziert und teuer. Doch was verbirgt sich genau dahinter? Für die meisten beinhaltet es einen Schritt in eine bequeme und sichere Zukunft. Besonders, wenn Automationen miteinander verknüpft werden. SmartThings verspricht ein Smart Home System, das nicht nur herstellerintern Verbindungen erlaubt, sondern offen für weitere Produkte von anderen Marken ist.
Wasser abgestellt? Tür geschlossen? Licht versehentlich angelassen? Bewegt sich gerade jemand in der Wohnung, obwohl keiner zuhause sein sollte? Sind die Kinder rechtzeitig wieder zurück? Mit den SmartThings-Sensoren lässt sich alles ganz schnell auf seine Richtigkeit überprüfen. Das System kann aber noch mehr: Sobald z. B. einer der Samsung-Sensoren eine Bewegung registriert, wird sofort eine Nachricht übermittelt, während eine integrierte Kamera sich automatisch anschaltet und Videoaufnahmen startet. Über die Einstellungen lässt sich das SmartThings-System dabei so konfigurieren, dass die Privatsphäre nicht verletzt wird. So soll das System u. a. laut Herstellerangaben dazu in der Lage sein, unerwünschte von normalen Bewegungen zu unterscheiden.
Welche Funktionen bietet das Samsung SmartThings System?
Das Samsung SmartThings System baut auf einen Hub als intelligente Steuerzentrale auf, mit dem sich verschiedenste Komponenten verknüpfen lassen. Das Samsung Gateway unterstützt folgende Funkstandards: Zigbee, Bluetooth und Z-Wave. Deshalb besteht eine große Systemoffenheit und auch zahlreiche herstellerübergreifende Geräte sind mit Samsung Smart Things kompatibel.
Einmal integriert, ist z. B. die Überprüfung von Temperatur, elektrischen Schlössern und Licht möglich. Wer will, kann einen entsprechenden Warnton für das Öffnen von Türen und Fenstern einstellen und das System so als Alarmanlage verwenden. Ob im Urlaub oder anderweitig unterwegs, Anwender können mit dem SmartThings-System Einbrecher abschrecken und beispielsweise eine Anwesenheit simulieren.
Als weitere alternative Anwendung erfolgt auf Wunsch eine Benachrichtigung, wenn die Wäsche fertig ist. Die Lichter informieren über neue Follower auf Twitter oder passen sich den Bewegungen des Nutzers im Haus an.
Eine typische Vereinfachung des Alltags besteht in der Steuerung per Sprache. Das offene System von Samsung zeigt sich auch hier: SmartThings sind nicht nur per Samsungs Sprachassistenten Bixby, sondern auch mit Alexa oder Google Assistant bedienbar.
Installation und Konfiguration des Samsung SmartThings Systems
Um sein Smart Home System auf Basis von Samsung SmartThings aufzubauen, wird ein Hub benötigt. Dieser dient als intelligente Steuerzentrale. Neben den herkömmlichen Hub V3 bietet Samsung einen Wifi-Hub, der nicht nur als Bridge, sondern auch als Mesh-Router fungiert.
Die Installation und Einrichtung von SmartThings funktionierte in unserem Test ohne Probleme und neue Komponenten wurden beim Scannen per SmartThings App (Android | iOS) automatisch hinzugefügt. Sind die verschiedenen Smart Home Bestandteile via Handy integriert, ist die Einsicht auch über einen aktuellen Samsung TV möglich. Manche Samsung TVs haben auch den SmartThings Hub integriert. Wer so einen besitzt, braucht sich das SmartThings Gateway nicht mehr extra kaufen. Besonders positiv ist die Möglichkeit, dass in der App mehrere Personen als Mitglieder ausgewählt werden können. So ist die Smart Home Steuerung für alle Familienmitglieder oder Mitbewohner gleichermaßen möglich. Beispiele von SmartThings Komponenten, die ins System aufgenommen werden können:
- intelligente Zwischenstecker, die auch herkömmliche elektrischen Geräte smart machen
- Sensoren für Bewegung und Präsenz
- Fenster- und Türkontakt Sensor, der offene Türen und Fenster registriert, sowie Temperatur und Erschütterung
- Wasserschaden-Sensor, erkennt Wasserschäden frühzeitig und misst Temperatur
SmartThings Komponenten im Test der Redaktion
Im Test verknüpften wir den Smart Hub V3 mit dem Wasserschaden-Sensor, intelligenten Zwischenstecker Outlet und Tür-Fensterkontakt Sensor. Positiv war die schnelle Einrichtung und einfache Bedienung. Die Einbindung des Smartphones aufgrund der SmartThings App (Android | iOS) und das Erstellen von gewünschten Automationen funktionierte ebenfalls problemlos. Im Folgenden zeigen wir unsere Eindrücke und Test-Fazit:
SmartThings Zwischenstecker im Test – kompakter Outlet passt überall hin
In unserem Test der smarten SmartThings Zwischensteckdose gefiel uns besonders das kompakte Design. Mit den Maßen 4,4 x 4,9 x 7,4 cm ist dieser klein und unauffällig. Damit verbraucht er keinen doppelten Steckplatz und lässt sich hinter Möbel anbringen ohne, dass diese auffällig weit weg von der Wand gestellt werden müssen. Praktisch ist eine Übersicht der Verbrauchsdaten des angeschlossenen elektrischen Geräts über die App. Hier wird Sparpotenzial transparent einsehbar und auch im Test erhielten wir zeitnah Informationen über den aktuellen Energiebedarf. Weil die Steckdose auf ZigBee basiert, dient sie gleichzeitig als Repeater und verstärkt in der eigenen Wohnung mehrfach verteilt das Funksignal.
Ein verbauter Knopf erlaubt die manuelle Schaltung, sodass bei ausfallender Funkverbindung die angeschlossenen Geräte auch ohne App bedienbar sind. Im Test funktionierte das Ein- und Ausschalten der angesteckten Stehlampe direkt an der Steckdose gut. Schade ist, dass das Klicken beim Ein- und Ausschalten sehr laut ist. Die Leistung bis zu 10A/2.5000 Watt ist vergleichsweise schwach. Unsere smarte Steckdosen-Empfehlung TP-Link HS100 bietet im Vergleich eine Maximallast von 16 A/3.680 Watt.
Fenster- und Türkontakt Sensor – schnelle und sensible Reaktion
Im Test reagierte der Fenster- und Türkontakt Sensor schnell und zeitig auf offene oder geschlossene Türen und Fenster. Selbst Vibrationen werden registriert und der Fensterkontakt Sensor bemerkte in unserem Test das Klopfen gegen die Scheibe.
Nutzer können auf Wunsch den Temperatursensor mit einer smarten Heizungssteuerung verbinden und bestimmte Wenn-Dann-Regelungen vornehmen. In der App war die Erstellung solcher Automationen intuitiv und einfach erstellbar. Die Temperaturanzeige wurde im Test genau angezeigt. Positiv ist zudem, dass der Sensor den Besitzer darüber informiert, wenn der Akku bald leer ist. Das ist ein Pluspunkt, weil so eine zuverlässige Funktionsweise garantiert ist.
Im Test empfanden wir den Fenster- und Türsensor etwas groß, sodass es gerade bei unterschiedlicher Tiefe von Fenster und Türen bei der Befestigung zu Problemen kommen könnte. In unserem Fall funktionierte das jedoch gut und wir erachten den Fenster- Türkontakt Sensor als eine lohnenswerte Investition, um beispielsweise den Sicherheitsstandard des Smart Homes zu erhöhen. Schließlich registriert der Sensor auch, wenn Einbrecher Fenster und Türen gewaltsam öffnen.
Wasserschaden Sensor – registriert selbst minimale Feuchtigkeit
Der SmartThings Wasserschaden Sensor erkennt frühzeitig unerwünschte Flüssigkeiten, wie beispielsweise einen Wasserschaden oder eine auslaufende Waschmaschine. Er besitzt einen oberen und unteren Sensor und warnt Nutzer schon bei geringer Nässe durch eine Benachrichtigung über die SmartThings App. Im Test reagierte der Water Leak Sensor bereits bei Kontakt mit angefeuchteten Fingern und zeigt damit hohe Sensibilität. Das ist wichtig, weil so eine frühzeitige Erkennung möglich ist. An kritischen Stellen, wie beispielsweise Bad, Spül- oder Waschmaschine ist der Sensor unauffällig platzierbar. Wie der Fenster- und Türkontakt Sensor verfügt auch der Wasserschaden Sensor über einen Temperaturmesser. In der App wurden im Test auch hier die Temperaturen zuverlässig angezeigt.
Kritisch finden wir die Bemerkung des Herstellers, dass der Wasserschaden Sensor lediglich spritzwassergeschützt ist und das Eintauchen in Wasser oder anderen Flüssigkeiten vermieden werden soll. Die Sensibilität des Sensors ist definitiv praktisch und für die Früherkennung ein großer Pluspunkt. Dass keine Wasserdichtigkeit besteht, stellt unserer Meinung nach eine Schwachstelle dar.
Was ist kompatibel mit Samsung SmartThings Lösungen für Smart Home
Wegen dem ZigBee Funkstandard lassen sich beispielsweise Lampen von Philips Hue in das SmartThings Smart Home integrieren und Licht-Szenarien erschaffen. Im Urlaub wird Anwesenheit in der Wohnung durch programmierte Lichter simuliert oder die Lampen informieren ihre Nutzer durch Lichtzeichen über Aktivitäten in sozialen Netzwerken.
Anwender sollten sich jedoch darüber bewusst sein, dass zwar eine Kompatibilität zu anderen Herstellern besteht, aber meist nur die Grundfunktionen verfügbar sind. Den vollen Umfang an Bedienmöglichkeiten erlaubt häufig nur die Verbindung mit einer herstellereigenen Bridge. Im Falle von Phillips Hue sind spezielle Lichtszenen und andere Alternativen über immer aktuelle Firmware-Updates durch die Philips Hue Bridge möglich. Über verschiedene einzelne Erweiterungen lässt sich das SmartThings-System ganz individuell anpassen und vergrößern. Dadurch ist kein SmartThings Smart Home, wie das andere. Stattdessen ist es möglich, das System ganz nach Wunsch auszurichten und immer wieder neu zu gestalten.
Folgende Auswahl an Marken sind ebenfalls mit SmartTings kompatibel:
- Netgear (z. B. Arlo Sicherheitskamera)
- August Smart Lock
- Honeywell (z. B. Evohome)
Vorteile der Samsung SmartThings Lösung
- Offenes System, kompatibel mit zahlreichen beliebten Marken (ZigBee, Bluetooth, Z-Wave)
- Komponenten über Bixby, Alexa oder Google Assistant Sprachsteuerung nutzbar
- Schnelle Einrichtung und einfache Bedienung
- Wenn-Dann-Regelungen einstellbar
- Steuerung über SmartThings App (Android | iOS)
- Erstellen von Zeitplänen und Szenarien
- Erhöhte Sicherheit
Nachteile der Samsung SmartThings Lösung
- Bisher nur wenige SmartThings Komponenten in Deutschland erhältlich
- Zum Hinzufügen neuer Geräte müssen Bluetooth und Standortdienste aktiviert sein
Fazit zum Samsung SmartThings-System
Der größte Vorteil des Samsung SmartThings Systems ist besonders die große Offenheit mit Geräten anderer Hersteller. Im Vergleich zu einem geschlossenen System fällt hier die Entscheidung für einen bestimmten Hersteller weg. Personen, die bereits ein Smart Home System besitzen, können ohne Probleme SmartThings integrieren, weil hier nahezu alle Funkstandards unterstützt werden und so eine zahlreiche Kompatibilität besteht. Ist noch kein Smart Home System vorhanden, erlaubt die Offenheit gleichzeitig die Mischung aus SmartThings und Smart Home Komponenten von Drittanbietern.
In unserem Test fiel besonders die Einrichtung einfach aus und die Sensoren reagierten genau. In Sachen Sicherheit ist die sensible Reaktion auf Bewegungen hilfreich, um beispielsweise vor Einbrechern frühzeitig gewarnt zu sein. Der Fenster- und Türkontakt Sensor bieten da in einfachen Schritten eine schnelle Sicherheitsaufrüstung für das Zuhause. Die Kombination aus Sensoren und der Heizungssteuerung hilft beim Energiesparen und erweist sich als praktische Modernisierungsmaßnahme. Auch die intelligente Steckdose hilft beim Energiesparen, weil eine Verbrauchsübersicht per App Stromfresser identifiziert. Die Bedienung per App oder Sprachsteuerung ist nicht nur komfortabel, sondern auch für bewegungseingeschränkte Personen von Vorteil.
Der Wasserschaden Sensor reagierte in unserem Test ähnlich sensibel, wie der Fenster- und Türkontakt und sorgt in anderer Weise für Sicherheit. Wenn beispielsweise unerwünschtes Wasser aus der Waschmaschine läuft, werden Nutzer auch in Abwesenheit zeitnah darüber informiert und können entsprechende Maßnahmen einleiten.
Preise und Verfügbarkeit des Samsung SmartThings-Systems
Folgende SmartThings Komponenten sind bereits über die Samsung Herstellerseite in Deutschland verfügbar (Stand: 11/2019):
- SmartThings Hub V3 (89,99 Euro)
- SmartThings Outlet Steckdose (44,90 Euro)
- SmartThings Button (29,99 Euro)
- SmartThings Motion Sensor (29,90 Euro)
- SmartThings Multipurpose Sensor (29,90 Euro)
- SmartThings Water Leak Sensor (29,90 Euro)
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