Das bisschen Haushalt macht sich von allein
Smart Home in der intelligenten Küche
Smart Home-Systeme für die Küche drehen sich vor allem um die wichtigsten Faktoren Sicherheit und Energiesparen, jedoch auch die Erleichterung sämtlicher Arbeitsschritte. Von der Vorbereitung bis zum Aufräumen hilft eine vernetzte Küche beim Einkaufen, Essen Zubereiten, Spülen und den kleinen Aufgaben dazwischen. Dabei bringt sie noch Spaß und Komfort in den Alltag, spielt beim Kochen die Lieblingsmusik und macht Rezeptvorschläge fürs Abendessen.
Intelligent vernetzte Küchengeräte
Die meisten Küchengeräte - Kochplatten, Dunstabzugshaube, Backofen und Spülmaschine - können untereinander verbunden werden, sodass sich etwa der Abzug aktiviert, sobald der Herd angeschaltet wird. Die Wartung der Geräte übernimmt das System: Es benachrichtigt, wenn der Filter gewechselt werden muss. Die intelligente Küche ist über ein lokales Display - beispielsweise am Backofen - oder per App steuerbar, dann allerdings über ein Gateway. Über Home Connect-Apps kann etwa die Restlaufzeit des Geschirrspülers von unterwegs abgelesen werden. Zur intelligenten Vernetzung sind smarte Geräte notwendig, davon gibt es einige auf dem Markt. Geschirrspülmaschinen wählen zum Beispiel selbst das Spülprogramm, je nach Ladungsmenge, Verschmutzungsgrad und Art des Geschirrs. Die Startzeit ist programmierbar oder wird im Energiesparmodus dann angesetzt, wenn der Strom am günstigsten ist. Backofen erfassen über Sensoren, wann der Inhalt fertig gebacken oder gegart ist und benachrichtigen den Nutzer per App. Wird ein Rezept ausgewählt, sendet die App die dazugehörigen Einstellungen und Zubereitungsanweisungen an das Gerät und dieses übernimmt das Backen oder Garen fast alleine. Intelligente Kühlschränke ermöglichen durch eine Innenkamera das Überprüfen des Inhalts von unterwegs. Per App kann während des Einkaufens gecheckt werden, welche Lebensmittel fehlen. Virtuelle Verfallsdaten an den Produkten zeigen an, wie lange sie noch verzehrbar sind. Auch gibt es Modelle, deren Tür durchsichtig wird, wenn man daran klopft. So kann überprüft werden, was im Kühlschrank ist, ohne dass die Tür offensteht. Nähert sich eine Person bis auf einen festgelegten Umkreis, öffnet sich die Tür von selbst. Auch meldet die App, wenn die Tür nicht richtig geschlossen ist. Kaffeeliebhaber können in eine smarte Kaffeemaschine investieren, die für bestimmte Tageszeiten oder Geostandorte programmierbar oder per App anfunkbar ist. Sie brüht etwa frischen Kaffee am Morgen, ohne dass man selbst Knöpfe drücken muss. Gekoppelt mit einem Aktivitätstracker macht sie das Heißgetränk nach einer schlaflosen Nacht extra stark. Auch nützlich sind Systembenachrichtigungen, wenn die Reinigung ansteht oder der Milchbehälter nicht wieder im Kühlschrank steht.
Smart Zubereiten und Essen
Bei der Vor- und Zubereitung von verschiedensten Gerichten bieten smarte Küchengegenstände einen Komfort, der selbst Kochmuffel überzeugen könnte: Smarte Thermometer unterstützen beim Kochen, Backen und Grillen. Mit einer App verbunden kontrollieren sie Kochzeit sowie Temperatur und schlagen über Smartphone oder Tablet Alarm, wenn der Garpunkt erreicht ist. Bluetoothfähige und ebenfalls appgesteuerte Fritteusen, Töpfe und Pfannen stellen fast selbständig das gewünschte Gericht her und liefern per App Ideen, was gekocht werden könnte. Intelligente Küchenwaagen, halten ebenfalls Rezepte über Partnerapps bereit, berechnen die Bestandteile genau und ermöglichen ein unkompliziertes Zusammenfügen der Zutaten. Auch die Küchenmodule selbst werden smart: Höhenverstellbare Module – Küchenschränke, Kochfeld oder Arbeitsplatten - lassen sich per Funk an unterschiedliche Nutzer anpassen. Die Einstellung wird gespeichert und wieder abgerufen, so ist die Arbeitsfläche immer auf alle Bewohner abgestimmt und macht Küchenarbeit unkompliziert. Spüle und Herd sind dazu mit flexiblen Kabeln und Schläuchen versehen. Smartes Geschirr wird in Zukunft den gesundheitlichen Aspekt des Essens unterstützen: Bluetooth- und WLAN-fähige Teller berechnen verzehrte Kalorien anhand integrierter Mini-Kameras und Gewichtssensoren. Mit einer App verbunden hält der Teller fest, wieviel verspeist wird und schlägt Alarm, wenn die Portion zu groß ist. Ebenso funktioniert die schlaue Gabel, die zusätzlich warnt, wenn zu schnell gegessen wird. Smarte Tassen verzeichnen, wieviel getrunken wurde und werten über eine App den Gehalt an Kalorien, Koffein, Zucker etc. aus.
Sicherheit und Spaß in der smarten Küche
Wie im Wohnzimmer lassen sich Beleuchtung und Entertainment-Module wie Musikprogramme und Lautsprecher in die smarte Küche integrieren. Dann spielt morgens etwa standardisiert klassische Musik zum Frühstück, die Rolläden fahren sich automatisch hoch und der Kaffee wird zeitgleich mit dem Weckerklingeln gebrüht. Auch hier können Szenarien festgelegt und zeitlich vorbestimmt werden beziehungsweise nach Wenn-Dann-Regelung erfolgen. Die Kommunikation im Haushalt erleichtert ein WLAN-fähiges Memofeld, das Notizzettel und Mitteilungstafeln ersetzt. Hier können Nachrichten hinterlassen, per App nachträglich gesendet oder per Sprachsteuerung Anrufe hergestellt werden, ohne den Herd unbeaufsichtigt zu lassen. Auch Entertainment-Module und virtuelle Assistenzprogramme lassen sich daran anschließen. Neben Spaß ist in der Küche Sicherheit ein wichtiger Aspekt. Sensoren für Gas, Rauch, Kohlendioxid, Temperatur und Luftfeuchtigkeit lösen bei kritischen Werten Alarm aus und senden Benachrichtigungen an die App oder autorisierte Kontakte, beispielsweise Nachbarn. Auch am Wasserhahn kann ein Sensor angebracht werden, der an das smarte Küchensystem angeschlossen wird und alarmiert, wenn das Wasser nicht abgestellt wurde oder der Hahn tropft. Messgeräte am Boden benachrichtigen etwa, wenn die Spülmaschine ausläuft. Über smarte Küchensysteme ist das Aktivieren der Kindersicherung für das Kochfeld genauso remote möglich wie das Ausschalten des Geräts.